Der US GP in Austin bot gerade im Mittelfeld einige spektakuläre Zweikämpfe. Darunter auch das Duell der beiden ehemaligen Teamkollegen Fernando Alonso und Felipe Massa. Rundenlang fuhren beide hinter dem Toro Rosso von Carlos Sainz her, doch der im Topspeed klar überlegene Williams von Massa fand trotz DRS keinen Weg am Spanier vorbei. Dies nutzte Alonso aus, um die Lücke immer weiter zu schließen, was fünf Runden vor Schluss schließlich in einer Attacke mündete.

Alonso setzte sich in Kurve 16 neben den Brasilianer, es kam zu einer Berührung, beide mussten neben die Strecke. Sofort beschwerte sich Massa per Funk über das Manöver, das für ihn Folgen hatte. Mit einem Plattfuß musste er einen weiteren Boxenstopp einlegen, der jedoch keinen weiteren Platz kostete. Doch statt Platz fünf bleib für Massa am Ende nur Rang sieben. "Fernando ist in die Kurve gestochen, hat mein Auto berührt und ich hatte deshalb einen Plattfuß. Es hat sämtliche Möglichkeiten für mich zerstört, das Rennen auf Platz sechs oder möglicherweise Rang fünf zu beenden", war der Brasilianer sauer.

Dass das Manöver hart war, bestreitet Alonso gar nicht. Für ihn sei es jedoch die einzige Möglichkeit gewesen, einen Weg am Williams vorbei zu finden. "Es war schwer, auf der Geraden zu überholen. Bei den Toro Rossos reicht es, den Flügel flach zu stellen, bei den Williams muss man es an verrückten Stellen versuchen. Ich habe versucht, auf der Innenbahn aggressiv vorbeizugehen, leider gab es eine Berührung, aber beide Autos konnten glücklicherweise weiterfahren", schildert Alonso den Vorfall aus seiner Sicht.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die Rennleitung einschaltete. Sie kündigte eine Untersuchung des Vorfalls nach Rennende an. Sowohl Alonso, als auch Massa wurden angehört. "Sie haben alle Informationen und Bilder. Ich hatte schon die Hälfte meines Autos neben ihm, nicht erst ein Viertel oder so. Hoffentlich entscheiden sie auf Rennunfall", war sich Alonso kurz nach dem Rennen noch unsicher.

Rennleitung spricht Alonso frei

Die frohe Kunde folgte einige Zeit später. Die Rennleitung verhängte keine Strafe gegen Alonso. In der Urteilsbegründung heißt es: "Die Stewards haben sich die Situation angesehen und kommen zu der Erkenntnis, dass keiner der Fahrer komplett oder hauptverantwortlich die Verantwortung an der Kollision trägt." Der fünfte Platz für Alonso bleibt damit bestehen.