Reifen. Auch in den Tagen vor dem Saisonhighlight in Monaco sind die Schlagzeilen voller Meldungen rund um die Gummiprodukte aus Clermont-Ferrand und Tokio. Allerdings sind die News in beiden Fällen wenig erbaulich.

So müssen die Japaner sich auch weiterhin viel Kritik für die mäßigen Leistung ihrer Pneus sowie die Zuverlässigkeitsprobleme in Barcelona gefallen lassen. Michelin bekommt hingegen Prügel für einen falsch angebrachten Bar-Code auf einem der Unfallreifen von Alex Wurz, welcher in Folge einer falschen Montage einen heftigen Crash des Österreichers verursachte.

Michelin: Sechster Streich in Folge?

Dennoch blickt man im französischen Lager zuversichtlich auf die 63. Ausgabe des Monaco GP. Schließlich gingen bislang alle fünf GP-Siege dieses Jahres an einem Michelin-bereiften Piloten. Den Franzosen ist aber trotzdem klar, dass der Straßenkurs im Fürstentum eine völlig neue Herausforderung bietet.

"Wir kommen von der High-Speed Strecke in Barcelona zu einer vollkommen anderen Strecke mit engen und langsamen Kurven", beschreibt Pierre Dupasquier die Unterschiede. Das große Problem bei den Vorbereitungen auf das Saisonhighlight ist dabei, dass es "keine Strecke" gibt, die auch nur annähernd ähnlich ist. Neben der Streckencharakteristik zeichnet hierfür vor allem die Streckenbeschaffenheit der normalen öffentlichen Straßen verantwortlich.

"Wir werden ziemlich weiche Mischungen mitbringen, da die Höchstgeschwindigkeiten nicht besonders hoch sind und die Oberfläche nicht zu hart ist", lässt sich Dupasquier leicht in die Karten schauen. "Trotzdem müssen wir sehr auf die Hinterreifen aufpassen. Sollten sich diese mehr als die Vorderreifen abnutzen, beginnt das Auto zu übersteuern und der Fahrer muss sehr vorsichtig mit dem Gaspedal umgehen." Die Franzosen wähnen sich dennoch auch weiterhin "auf der Siegerstraße".

Bridgestone: Das volle Potenzial entfalten

Im Gegensatz zu Barcelona, wo Michelin ebenfalls weiche Reifen mitbrachte, während Bridgestone auf eine härtere Mischung setzte, bringen auch die Japaner Gummis aus ihrem weicheren Sortiment mit. Nach der "Enttäuschung" von Spanien, steht nun die Auslotung des "vollen Potenzials" auf dem Programm.

"Es wird ein spannendes Wochenende!", prophezeit Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa, der auf die harte Arbeit der Scuderia Ferrari in der vergangenen Testwoche baut.

"Wir mussten viele Faktoren beachten, als wir die Spezifikationen für Monaco festlegten, um sicher zu stellen, dass wir die richtige Wahl getroffen haben", fügt der Technische Manager, Hisao Suganuma, hinzu. Das "Besondere" an Monaco ist für ihn die Reifenabnutzung.

Denn obwohl die Pneus in diesem Jahr "nicht ganz so weich" wie in den vergangenen Jahren sein werden, konnten die Japaner in den Vorjahren in der Anfangsphase des Rennens ein gewisses Graining an den Vorderreifen feststellen. "Im Laufe des Rennens wechselt die Abnutzung allerdings zu den Hinterreifen."