Lewis Hamilton ist ein vielbeschäftigter Mann. Das weiß die Welt spätestens seit seinen zahlreichen auf Instagram und Twitter dokumentierten Trips in die Karibik oder zu Aufnahmestudios von berühmten Musikern wie Jay-Z. Kurz vor dem US Grand Prix auf dem Circuit of The Americas demonstrierte der Weltmeister erneut seine Vielseitigkeit - als Charakter im kommenden Release der Videospiel-Reihe Call of Duty. Mit dem Grand Prix der USA ruft allerdings auch wieder die eigentliche Pflicht eines Formel-1-Rennfahrers.

"Ich bin schon seit langer Zeit ein Fan von Call of Duty. Insofern ist es eine absolute Ehre für mich, ein Teil des Spiels und des Franchises zu sein", sagt Hamilton angesichts seiner virtuellen Rolle in 'Call of Duty: Infinite Warfare'. Der Formel-1-Star verkörpert in dem im November erscheinenden Shooter einen Ingenieur an Bord des Trägerschiffs 'Retribution'.

Hamilton zeigte sich beeindruckt von dem Erlebnis, Teil eines Videospiels zu werden: "Die Erfahrung, in ein Spiel eingebunden zu werden, war unglaublich. Vom Prozess der Gesichts-Scannung über die Arbeit mit dem Team auf der Performance Capture Stage und der Möglichkeit, die Entwickler kennen zu lernen und einen Blick auf all die harte Arbeit zu werfen, die in so ein Spiel einfließt."

Harte Arbeit ist auch das, was Hamilton am kommenden Wochenende beim US Grand Prix erwartet - und zwar nicht nur auf der Strecke, wo der Weltmeister einen 33-Punkte-Rückstand auf Teamkollege Nico Rosberg wettmachen muss. Der Champion wurde nach seinem Presse-Eklat in Suzuka von der FIA kurzerhand zur donnerstäglichen Pressekonferenz in Austin eingeladen.

Hamilton grub das virtuelle Kriegsbeil aus

Hamilton hatte in Japan mit offenkundigem Desinteresse sowie einer Snapchat-Einlage in der Pressekonferenz für Aufsehen gesorgt. Anschließend verweigerte er sich jeglicher weiterer Presserunden und reiste kurz nach dem Fallen der Zielflagge von der Rennstrecke ab. Er begründete sein Verhalten damit, dass die Pressekonferenzen vor den Rennwochenenden ihn mit ihrem seit langer Zeit unveränderten Format langweilen würden und er sich Abwechslung wünsche, wie zum Beispiel Fragestellung durch Fans statt durch Journalisten.

In Texas wird er sich jedoch erneut den Fragen der ihm bekannten Pressevertreter stellen müssen. Einige davon hatte er in Suzuka, wenn auch nicht namentlich, kritisiert. "Es gibt einige hier, die mich sehr unterstützt haben. Ihr wisst hoffentlich, wen ich meine. Aber es gibt unglücklicherweise andere, die gerne ihren Vorteil aus gewissen Dingen ziehen", so Hamilton, der in der Folge diverse Journalisten auf Twitter blockte.

Business as usual?

Hamilton in der Skandal-PK von Suzuka, Foto: Sutton
Hamilton in der Skandal-PK von Suzuka, Foto: Sutton

Hamilton darf sich wohl auf einige Nachfragen zu seinem Verhalten am vergangenen Rennwochenende einstellen. Auch laut des Medien-Zeitplans seines Arbeitgebers Mercedes soll sich der 31-Jährige in Austin wieder ganz regulär den Fragen der Pressevertreter stellen. In der Zeit nach dem Skandal nahm Hamilton bereits wieder an medialen Events von Mercedes, wie der Feier des Konstrukteurstitels im heimischen Werk, teil. Das klingt soweit nach 'Business as usual'.

Ganz kam Hamilton in diesen Tagen seinen Pflichten jedoch nicht nach: Den Pirelli-Reifentest in Barcelona ließ er wegen einer vermeintlichen und nicht näher begründeten Fußverletzung ausfallen, woraufhin erneut Pascal Wehrlein im Silberpfeil Platz nehmen durfte. Das kurzfristige Absagen des Tests lieferte erneut viel Raum für Spekulationen, auf die Hamilton am Donnerstag womöglich ebenfalls Antworten geben muss.