Hier ein Snap, da ein Tweet - und am Ende große Aufregung rund um Lewis Hamilton, der am Smartphone die Finger nicht stillhalten konnte. Der Mercedes-Pilot sorgte beim Großen Preis von Japan für mehr Aufsehen abseits als auf der Strecke. Seine Social Media-Eskapaden in Suzuka begannen mit einem Hasen-Filter, führten zu einer eigens auferlegten Mediensperre und endeten mit einem gelöschten Idioten. Motorsport-Magazin.com zeichnet Hamiltons kurioses Wochenende nach.

Donnerstag, FIA PK: Snaps statt Fragen

Während der traditionellen Pressekonferenz, die live im Fernsehen übertragen wird, sorgt Hamilton für den ersten Eklat. Auf die Fragen der Journalisten hat der Weltmeister keinen Bock. Lieber versucht er sich an possierlichen Hasen-Filtern auf Snapchat, bezieht auch Fahrerkollege Carlos Sainz in seine Snaps ein. Der Spanier bekommt den Bambi-Filter ab. Hamiltons Verhalten kommt in den weltweiten Medien überhaupt nicht gut an, wird als respektlos kritisiert.

Donnerstag: Ist doch nur Spaß!

Die Medienschelte für seinen durchaus fragwürdigen PK-Auftritt verärgert Hamilton. War doch alles nur Spaß, versichert der Silberpfeil-Pilot. Und greift am Donnerstag spontan zum Hand. Er twittert: "Das sollte ein Spaß sein heute, überhaupt nicht respektlos. Manche Leute nehmen sich selbst zu ernst. Ich hatte Riesenspaß, Highlight für mich!" Spontan regt er zu einem Umdenken an, tweetet hinterher: "Die Pressekonferenz ist seit zehn Jahren das Gleiche. Es sind nicht die Medien oder der Mediator, es ist das Format. Fans sollten die Fragen stellen!!"

Samstag, nach Quali: Hamilton schlägt zurück

Hamilton hat noch nicht genug. Jetzt schlägt er richtig zurück! Bei der üblichen Medienrunde nach dem Qualifying hat er keine Lust auf weitere Fragen der Journalisten. Stattdessen holt er selbst zum knapp zweiminütigen Rundumschlag aus. Sagt unter anderem: "Ich habe mich dazu entschieden, eure Fragen hier nicht zu beantworten. Bei allem Respekt, es sind einige von euch hier, die mich unterstützt haben. Und diejenigen wissen hoffentlich, dass ich sie meine. Aber es gibt unglücklicherweise auch andere, die oftmals gewisse Dinge zu ihrem Vorteil nutzen."

Sonntag, vor Rennstart: Hamilton macht´s wahr

Hamilton setzt seine Drohung vom Vorabend in die Tat um. Nachdem er am Samstag schon verkündet hatte, künftig nicht mehr so viele Medienrunden abzuhalten, sagt er den üblichen Presse-Talk nach dem Rennen schon morgens kurzerhand ab. Toto Wolff und Nico Rosberg stellen sich am Sonntagnachmittag wie üblich den Fragen der Journalisten, Hamilton reist stattdessen ab. Ob Mercedes akzeptzieren wird, dass Hamilton keine Lust mehr auf die Medien hat?

Sonntag, nach Rennende: Hamilton löscht Tweet

Als ob es nicht schon genug gewesen wäre, legt Hamilton wenige Stunden nach Rennende nach. Aus dem Flugzeug heraus twittert er: "Es gibt keinen Protest von mir oder Mercedes. Ein Idiot hat behauptet, dass es einen gibt, aber das ist nicht wahr. Max ist gut gefahren, fertig. Weiter geht's." Damit lag er allerdings nicht ganz richtig. Denn tatsächlich hatte Mercedes Protest in Folge der Hamilton/Verstappen-Aktion kurz vor Rennende eingelegt. Das muss Hamilton jedoch übersehen haben...

Gelöschter Tweet - aber das Internet vergisst nicht..., Foto: Twitter
Gelöschter Tweet - aber das Internet vergisst nicht..., Foto: Twitter

Sonntag, nach Rennende: Neue Klarstellung

Kurze Zeit nach dem ‚Idioten´-Tweet bekommt Hamilton mit, dass sein Arbeitgeber eben doch Protest eingelegt hat. Hamilton löscht seinen Eintrag umgehend, postet eine neue Version. Die da lautet: "Es gab keinen Protest von mir. Habe gerade gehört, dass das Team protestiert hat, aber ich habe ihnen gesagt, das sollten wir nicht tun. Wir sind Weltmeister, wir machen weiter. Fertig." Kurios: Wenig später zieht Mercedes den Protest zurück. Viel Tweet um nichts...

Hamilton in den sozialen Netzwerken

  • Facebook: 3,8 Millionen Fans
  • Twitter: 3,8 Millionen Follower
  • Instagram: 3,4 Millionen Abonnenten