"Nun kann ich mich total auf den Job konzentrieren. Die letzten fünf Rennen sind sehr wichtig für das Team und hoffentlich können wir den Job weiterführen, den wir schon die ganze Saison abliefern." Sergio Perez zeigte sich am Donnerstag in Suzuka bereits erleichtert und befreit, nachdem seine Vertragsverlängerung bei Force India für 2017 nun unter Dach und Fach gebracht wurde. Am Freitag setzte er diese Befreiung auch auf der Strecke um.

Mit Abschluss des zweiten Trainings belegte Perez den sechsten Platz und nahm seinem direkt dahinter liegenden Teamkollegen Nico Hülkenberg drei Zehntelsekunden ab. Sein Vorsprung auf Fernando Alonso war dabei fast so groß wie der Rückstand auf Sebastian Vettel. Kann Force India in Suzuka also in die Phalanx der drei Top-Teams eindringen? "Es sieht nach einem vielversprechenden Wochenende für uns aus", meinte Perez nach dem Training.

Inzwischen hat sich Force India als Speerspitze des Mittelfeldes etabliert, mit Williams tobt noch ein enger Kampf um die vierte Position in der Konstrukteurs WM. Die "großen Drei" Mercedes, Red Bull und Ferrari schienen bislang außer Reichweite, wie Perez am Donnerstag auch zugab. "Die Lücke zu den drei großen Teams ist groß, man müsste sich schon stark verbessern. Unser Rennen geht gegen Williams", stellte er klar.

Sergio Perez fährt nach seiner Vertragsverlängerung frei auf, Foto: Sutton
Sergio Perez fährt nach seiner Vertragsverlängerung frei auf, Foto: Sutton

In Suzuka hinterließ man von Beginn an einen guten Eindruck. "Wir sahen unter allen Bedingungen konkurrenzfähig aus - ob mit viel Benzin oder wenig - sowie auf allen Reifenmischungen. Das Setup des Autos war sehr gut vom Start weg und wir haben uns nicht viel davon wegbewegt", schilderte der Mexikaner, jedoch ohne etwaige Kampfansagen.

Hülkenberg zurückhaltend

Teamkollege Hülkenberg zeigte sich nach dem Freitag reservierter. "Es gibt nicht viel zu sagen, es war ein normaler Trainingstag. Wir haben unser Programm abgespult, ohne große Dramen, und haben alle nötigen Informationen über die Reifensätze gesammelt", erklärte der Deutsche.

Im ersten Training lag er noch drei Zehntel vor Perez, am Nachmittag aber wandelte sich das Bild. Entsprechend gab er sich deutlich weniger euphorisch als sein Teamgefährte. "Wir sahen konkurrenzfähig aus, aber es war nur Training. Morgen erwarte ich noch engere Abstände, wenn wir ins Qualifying gehen. Ich fühle mich gut, denn wir haben gut begonnen und ich bin glücklich mit der Fahrzeugbalance", ergänzt er.

Hat Force India also Chancen, ganz oben anzugreifen? Aus eigener Kraft wohl eher nicht. Kimi Räikkönen zeigte, was der Ferrari kann, und auf den Finnen fehlte Perez bereits eine ganze Sekunde. Auch wenn sich die Abstände noch verringern sollten, ist nicht davon auszugehen, dass Force India diese Lücke schließen kann. Und Red Bull konnte den eigenen Versuch mit den weichen Reifen aufgrund des Virtuellen Safety Cars mit keinem der beiden Fahrer absolvieren. Somit werden Perez und Hülkenberg den Blick also eher nach hinten richten müssen.