Der Grand Prix von Malaysia 2016 wartete mit einer großen Überraschungen auf: Während Red Bull einen ganz speziellen Doppelsieg einfuhr, wurde eine rekordverdächtige Siegesserie von Mercedes zum zweiten Mal in dieser Saison gestoppt. Jenson Button trat endlich dem 300er-Club bei und Jolyon Palmer strich seinen Namen aus einer der ungeliebtesten Formel-1-Statistiken. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Hitzeschlacht in Sepang.
Die Topspeeds: Mercedes hat die Hosen an
Renault konnte zwar im Heck der Red Bull einen Doppelsieg und mit Jolyon Palmer einen Punkt einfahren, doch bei den Topspeeds sahen die französischen Power Units in Sepang ziemlich blass aus. Keines der Renault-befeuerten Fahrzeuge schaffte den Sprung in die Top-10. Max Verstappen landete mit 325,2 km/h den Bestwert für Renault und landete damit auf Rang zwölf.
Die klare Nummer eins in Sachen Höchstgeschwindigkeit war zweifelsohne Mercedes. Alle acht im Formel-1-Starterfeld befindlichen Aggregate aus Brixworth landeten im Rennen in der vorderen Hälfte der Tabelle. Den absoluten Topspeed markierte Nico Rosberg mit 333,0 km/h, gefolgt von fünf weiteren Mercedes-Motoren. Lewis Hamilton, dessen Motor samt Traum vom Sieg 15 Runden vor Schluss in Rauch aufging, landete mit 328,4 km/h auf Rang sechs.
Die einzigen nicht von Mercedes angetriebenen Boliden in den Top-10 waren Esteban Gutierrez im Haas mit Ferrari-Power und, Überraschung, Fernando Alonso im McLaren Honda. Mit 326,9 km/h landete der Spanier bei seiner Fahrt in die Punkte auf Platz sieben und war damit schnellster Nicht-Mercedes.
Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Malaysia 2016
Platz | Fahrer | Team | Motor | Geschwindigkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 333,0 km/h |
2 | Esteban Ocon | Manor | Mercedes | 331,1 km/h |
3 | Nico Hülkenberg | Force India | Mercedes | 330,2 km/h |
4 | Felipe Massa | Williams | Mercedes | 329,4 km/h |
5 | Pascal Wehrlein | Manor | Mercedes | 328,9 km/h |
6 | Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 328,4 km/h |
7 | Fernando Alonso | McLaren | Honda | 326,9 km/h |
8 | Esteban Gutierrez | Haas | Ferrari | 326,4 km/h |
9 | Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 326,3 km/h |
10 | Sergio Perez | Force India | Mercedes | 326,1 km/h |
Die Boxenstopps: Williams schlägt zurück
Nachdem Williams an den letzten zwei Rennwochenenden der Konkurrenz von Red Bull und Mercedes den Vortritt lassen musste, setzte sich der Platzhirsch der Boxengasse in Malaysia wieder an die Spitze des Feldes. Mit 2,0 Sekunden fertigte die Crew des britischen Traditionsrennstalls Felipe Massa am schnellsten ab. Auch der drittschnellste Reifenwechsel an diesem Tag ging mit 2,17 Sekunden bei Valtteri Bottas an Williams.
Die Verfolger hießen in Sepang Red Bull mit 2,14 Sekunden und Force India mit 2,33 Sekunden. Letztere mussten sich ihren Platz allerdings mit Mercedes teilen, die bei Hamilton exakt die gleiche Zeit hinlegten. Generell lag das Feld dahinter bis zu Sauber, die mit 2,81 Sekunden auf dem neunten Rang landeten, recht eng beisammen. Etwas abgeschlagen und als einzige Teams über der 3-Sekunden-Marke, blieben für Manor mit 3,30 Sekunden und Haas mit 3,32 Sekunden nur die letzten Plätze.
Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Malaysia
Platz | Team | Fahrer | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Williams | Felipe Massa | 2,00 Sekunden |
2 | Red Bull | Max Verstappen | 2,14 Sekunden |
3 | Force India | Sergio Perez | 2,33 Sekunden |
4 | Mercedes | Lewis Hamilton | 2,33 Sekunden |
5 | Renault | Jolyon Palmer | 2,48 Sekunden |
6 | McLaren | Fernando Alonso | 2,52 Sekunden |
7 | Ferrari | Kimi Räikkönen | 2,59 Sekunden |
8 | Toro Rosso | Daniil Kvyat | 2,74 Sekunden |
9 | Sauber | Marcus Ericsson | 2,81 Sekunden |
10 | Manor | Pascal Wehrlein | 3,30 Sekunden |
11 | Haas | Esteban Gutierrez | 3,32 Sekunden |
Die 3 Top-Facts zum Rennen
1. - Red Bull landet besonderen Doppelsieg: In seiner mittlerweile zwölfjährigen Geschichte konnte Red Bull bisher 17 Doppelsiege einfahren. Der Doppelsieg, den Daniel Ricciardo zusammen mit Max Verstappen in Malaysia erringen konnte, war allerdings kein gewöhnlicher: Es war der erste Nicht-Mercedes-Doppelsieg in der seit 2014 andauernden Hybrid-Ära der Formel 1. Für Red Bull war es der erste Doppelsieg seit Brasilien 2013. Damals gewann Vettel vor Webber das letzte Rennen der V8-Ära. Red Bulls Triumph beendete zudem Mercedes' Hoffnungen auf einen weiteren Rekord: Nach einer zehn Rennen langen Siegesserie war für die Silberpfeile Schluss, womit der Rekord von elf Siegen in Serie, aufgestellt von McLaren im Jahr 1988, weiterhin Bestand hat.
Top-10-Doppelsieg-Statistik der Formel 1
Starts | Doppelsiege | Quote | |
Ferrari | 924 | 81 | 8,8 % |
McLaren | 796 | 47 | 5,9 % |
Williams | 652 | 33 | 5,1 % |
Mercedes | 143 | 32 | 22,4 % |
Red Bull | 219 | 17 | 7,8 % |
Lotus | 489 | 8 | 1,6 % |
Brabham | 394 | 8 | 2,0 % |
Tyrrell | 430 | 8 | 1,9 % |
Cooper | 129 | 6 | 4,7 % |
BRM | 197 | 5 | 2,5 % |
2. - Button macht die 300 voll: Nachdem schon vor dem Rennwochenende in Malaysia viel von Jenson Buttons 300. Formel-1-Start gesprochen wurde, brachte der Routinier diesen am Sonntag dann auch endlich über die Bühne und gesellte sich in den Geschichtsbüchern zu Rubens Barrichello und Michael Schumacher. Während sein Teamkollege Fernando Alonso nach Spa-Francorchamps zum zweiten Mal in dieser Saison vom letzten auf den siebten Platz fuhr, blieb Button leicht hinter den eigenen Erwartungen zurück und kam mit Rang neun dort ins Ziel, wo er gestartet war. Für seine McLaren-Mannschaft war der Sonntag allerdings ein voller Erfolg: Zum dritten Mal in der laufenden Saison, schafften es beide Autos in die Punkte.
3. - Palmer der nächste Rookie mit ersten WM-Punkt: Jolyon Palmer hat in Sepang nach Stoffel Vandoorne in Bahrain und Pascal Wehrlein am Red Bull Ring als dritter Neueinsteiger in dieser Saison den ersten WM-Zähler der noch jungen Formel-1-Karrieren eingefahren. Im 16. Anlauf schaffte der Brite es endlich, sich der Punktelosigkeit zu entledigen. Damit steht er in den ewigen Geschichtsbüchern der Königsklasse nun an der 332. Stelle, hinter 27 weiteren Fahrern, die in ihren Laufbahnen ebenfalls auf einen Zähler kamen. Darunter befinden sich in der Motorsport-Welt durchaus hochangesehen Namen, wie zum Beispiel Champ-Car-Legende Alex Zanardi, die Tourenwagen-Asse Gabriele Tarquini und Johnny Cecotto oder der vergangenes Jahr bei einem IndyCar-Rennen verstorbene Justin Wilson. Der unsäglichen Nuller-Statistik der Formel 1 konnte Palmer damit zumindest schon einmal entkommen.
Top-10 der punktelosen Formel-1-Karrieren
Starts | Bestes Rennergebnis | Beste Startposition | |
Luca Badoer | 50 | 7 | 12 |
Charles Pic | 39 | 12 | 18 |
Max Chilton | 35 | 13 | 16 |
Brett Lunger | 34 | 7 | 13 |
Tora Takagi | 32 | 7 | 13 |
Mike Beuttler | 28 | 7 | 11 |
Enrique Bernoldi | 28 | 8 | 12 |
Scott Speed | 28 | 9 | 11 |
Ricardo Rosset | 26 | 8 | 17 |
Rupert Keegan | 25 | 7 | 13 |
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