Pünktlich zum halben Heimrennen in Japan kommende Woche findet McLaren Honda in die Erfolgsspur. In Malaysia fuhren zum dritten Mal in dieser Saison beide Boliden in die Punkte. Fernando Alonso legte eine furiose Aufholjagd vom letzten Startplatz auf Rang sieben hin, Jenson Button wurde in seinem 300. GP Neunter. Die Gefühlswelten der beiden Fahrer waren nach dem Rennen jedoch höchst unterschiedlich.

Button lag nach dem Chaos in Kurve eins zunächst kurzzeitig sogar auf Platz vier, ehe Sergio Perez und später auch Nico Rosberg und Valtteri Bottas vorbeizogen. Rang sieben wäre ebenfalls noch ein tolles Ergebnis für den Briten gewesen, doch das Glück war ihm in seinem Jubiläumsrennen nicht hold. "Ich hatte viel Pech mit dem virtuellen Safety Car. Die Autos hinter uns waren auf einer Drei-Stopp-Strategie unterwegs, ich war auf zwei Stopps. Und zwei Runden, nachdem ich gestoppt hatte, kam das virtuelle Safety Car. Dadurch verliert man 15 Sekunden", erklärt Button leicht enttäuscht.

Button hat Pech mit dem Virtuellen Safety Car

Profiteure waren Nico Hülkenberg - und Fernando Alonso. Beide wären nach ihrem dritten Stopp eigentlich hinter Button zurückgefallen. Da dieser jedoch während der VSC-Phase nur langsam fahren durfte, blieben sie vorne. "Das war schade. In den letzten Rennen hatte ich das Glück wirklich nicht auf meiner Seite. Hoffentlich bekomme ich in den letzten fünf Rennen ein bisschen mehr Glück", blickt er unter anderem auf das Honda-Heimspiel in Suzuka.

Jenson Button musste den Platz an Nico Hülkenberg abgeben, Foto: Sutton
Jenson Button musste den Platz an Nico Hülkenberg abgeben, Foto: Sutton

Dass dort eine gute Performance des Teams winken könnte, unterstrich Fernando Alonso. Der Spanier nutzte am Wochenende in Malaysia die neue Ausbaustufe der Power Unit, die sich sofort als renntauglich erwies. Aufgrund der vielen neuen Motorenteile nahm Alonso das Rennen vom letzten Startplatz auf - und arbeitete sich sukzessive nach vorne. "Wir haben schon am Start einige Plätze gut gemacht und waren froh, nicht in den Vorfall in Kurve eins verwickelt zu werden. Ich war von meiner Position ziemlich überrascht, denn nach nur wenigen Runden waren wir recht weit vorne", so Alonso.

Alonso setzt auf Attacke

Da Alonso aufgrund der bereits festgestandenen Strafe im Qualifying kaum gefahren war, hatte der Spanier gleich mehrere frische weiche Reifen zur Verfügung. Über deren Einsatz herrschte bei McLaren zur Rennmitte hin aber noch Unsicherheit. "Wir hatten am Funk ein paar Diskussionen über unsere Strategie, ob sie eher aggressiv oder eher konservativ sein sollte. Wir haben uns dann entschieden, zu attackieren und haben alle Sätze der Softs verwendet", schilderte der 35-Jährige.

Das doppelte Punkte-Resultat in Malaysia kommt durchaus überraschend, zählt die Strecke mit ihren zwei langen Geraden nicht unbedingt zu den maßgeschneiderten Kursen für McLaren Honda. Das Selbstvertrauen ist folglich groß, jedoch weiß Alonso auch, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. "Es sieht gut aus, wir machen Fortschritte. Aber es ist immer noch ein großer Schritt zur Spitze. Die ersten sechs Autos sind uneinholbar, daran müssen wir arbeiten", richtet er den Blick auf die Zukunft.