McLaren Honda hat einen starken Start in das Wochenende zum Großen Preis von Malaysia hingelegt. In beiden Trainingssessions am Freitag platzierten sich Fernando Alonso und Jenson Button unter den ersten Zehn. Wie mittlerweile fast zur Gewohnheit geworden, hatte der Spanier erneut die Oberhand über seinen britischen Teamkollegen.

Eigentlich könnte Button mit zwei zehnten Plätzen in den ersten beiden Trainings durchaus zufrieden sein, doch angesichts einer respektive einer halben Sekunde Rückstand auf Alonso zeigte er sich alles andere als begeistert: "Platz zehn ist nicht wirklich gut. Wir waren erst spät auf der Strecke, da einige der Änderungen etwas mehr Zeit beansprucht haben, als wir gedacht hatten."

Der Freitag in Malaysia spiegelt allerdings durchaus das Kräfteverhältnis der Teamkollegen im bisherigen Saisonverlauf wieder. Unter dem Strich hat Alonso die Nase meist vor Button. Angesichts der Tatsache, dass Button zum Saisonende die Formel 1 vorerst verlässt, könnte ihm leicht mangelnde Motivation als Grund für die Niederlagen nachgesagt werden.

Am ersten Trainingstag in Sepang gab es laut Button allerdings eine einfache Erklärung für den Rückstand auf Alonso. "Ich ging auf die Strecke, als alle anderen mit viel Sprit unterwegs waren. Kevin Magnussen kam mir in Kurve 10 oder 11 in die Quere. Er hat einfach auf der Ideallinie herumgebummelt. Das hat mich die Rundenzeit gekostet", so Button.

Button wurde im Training von Magnussen aufgehalten, Foto: Sutton
Button wurde im Training von Magnussen aufgehalten, Foto: Sutton

Produktiver Tag für Alonso

Der Teamkollege erlebte indessen einen reibungslosen Tag. Mit den Plätzen fünf und sieben war Alonso mit seinen Rundenzeiten auf dem Level von Red Bull unterwegs. Dabei erprobte er das bei ihm am Donnerstag verbaute Motor-Upgrade von Honda - welches ihm für den Sonntag eine Strafversetzung eingebracht hat. "Wir haben alle Tests durchlaufen, die wir geplant hatten. Wir konnten sogar noch ein paar Experimente durchführen, die auf das Auto fürs nächste Jahr abgezielt haben. Das war wirklich gut", so Alonso.

Das Hauptaugenmerk lag bei McLaren am Freitag vor allem auf der Qualifying-Pace, obwohl das Qualifying für Alonso aufgrund der Strafe kaum stattfinden wird. "Ich werde nur eine Runde fahren, um eine Zeit innerhalb der 107 % zu setzen. Danach schaue ich es mir im Fernsehen an", gibt der Spanier zu Protokoll. Am Samstagvormittag gibt es für Alonso allerdings noch ein wichtiges Programm zu absolvieren: "Im 3. Freien Training werden wir uns auf die Longruns konzentrieren."

Alonso plant, im Qualifying nur eine Runde zu fahren, Foto: Sutton
Alonso plant, im Qualifying nur eine Runde zu fahren, Foto: Sutton

McLaren bleibt voraussichtlich bei Motor-Upgrade

Während am Vortag noch nicht ganz klar war, ob Alonso die letzte Ausbaustufe der Power Unit auch über den Freitag hinaus einsetzen würde, haben die Ergebnisse des ersten Trainingstages diese Zweifel bei McLaren offensichtlich ausgeräumt. "Wir haben viele Kilometer ohne jegliche Probleme abgespult. Das bedeutet grünes Licht für die Zukunft", sagt Teamchef Eric Boullier.

Trotz des zufriedenstellenden Fortschritts wird Button erst in den Genuss der Weiterentwicklung kommen, wenn bei seinem aktuellen Aggregat der turnusmäßige Wechsel ansteht. "Wenn Jensons Power Unit seine maximale Laufleistung erreicht hat, werden wir sie wechseln. Aber das wird nicht dieses Wochenende sein", so Boullier weiter.