Es ist wieder Formel 1! Ganz Holland scheint auf den Straßen und Campingplätzen rund um Spa-Francorchamps unterwegs zu sein. Ihr Held Max Verstappen kämpfte nach seiner Bestzeit am Freitag im 3. Training am Samstagvormittag jedoch mit technischen Problemen. Schwierigkeiten ganz anderer Art harten derweil zwei Deutsche: Sebastian Vettel und Pascal Wehrlein schimpften wie die Rohrspatzen auf zwei ihrer Fahrerkollegen...

Die Zwischenfälle: Die Session begann gleich mit einer unliebsamen Begegnung für Manor-Pilot Pascal Wehrlein: Der Deutsche lief ausgangs Eau Rouge auf den Haas von Esteban Gutierrez auf - und kollidierte in Folge eines Missverständnisses beinahe mit diesem! Wehrlein war danach verständlicherweise wenig begeistert von seinem mexikanischen Kollegen: "So ein Idiot! Was macht der da? Dafür muss es eine Strafe geben! Unglaublich!" Das Team versuchte unterdessen, seinen Jungstar via Funk zu beruhigen und dessen Aufmerksamkeit zurück auf die Strecke zu lenken.

Ähnlich aggressive Worte wählte Wehrleins Landsmann Sebastian Vettel nach gut einer halben Stunde im 3. Freien Training, als ihm der Renault von Kevin Magnussen in Blanchimont im Weg stand. "Was für ein Idiot! Habt ihr das gesehen? Das ist Freies Training. Freies Training! Wen schert das?" Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung des Vorfalls nach dem Training an.

Die Platzierungen: Die Bestzeit ging unterdessen an Kimi Räikkönen im Ferrari. Der Finne war in 1:47.974 Minuten zwei Zehntel schneller als Daniel Ricciardo im Red Bull. Sebastian Vettel komplettierte mit drei Zehnteln Rückstand auf seinen Teamkollegen die Top-3. Hollands neuer Star Max Verstappen drehte hingegen nur zwei Runden mit starken Aussetzern. Für den Rest der Session stand sein Red Bull-Bolide mit Getriebe-Problemen in der Box. Valtteri Bottas, Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg, Nico Rosberg und Felipe Massa rundeten die ersten Acht ab.

Die Technik: Die Hamsterkäufe bei Mercedes gehen weiter. Auch vor dem dritten Training in Spa gab es am Silberpfeil von Lewis Hamilton ein munteres Motor-Wechsel-Dich-Spielchen. Hamiltons neuer Power Unit-Stand sieht nun wie folgt aus: 6. Motor, 6. MGU-K, 8. MGU-H und 8. Turbolader. Damit verliert er weitere 35 Startplätze und kommt auf eine Gesamtstrafe von 55 Plätzen an diesem Wochenende.

Die Analyse: Wie schon im 2. Training am Freitagnachmittag unterschieden sich die Programme der einzelnen Teams vor allem mit Blick auf die Reifenwahl. Auch die Streckenbedingungen hatten Einfluss - es war erneut sehr heiß und die Strategien beeinflussten das Vorgehen. Allen voran natürlich bei Lewis Hamilton, der erst auf seiner allerletzten Runde einmal die superweichen Reifen aufzog, um eine schnelle Zeit zu fahren. Aufgrund seiner Strafen hat er ohnehin keine Chance, um die Pole mitzufahren. Derweil hinkte Force India am Samstagvormittag weiter hinterher als am Freitag. Dafür war Ferrari wieder stärker und auch der eine verbliebene Red-Bull von Daniel Ricciardo mischte mit den Roten mit. Spannende Vorzeichen für eine aufregende Qualifikation!