Nico Rosberg zum Zweiten: Der Mercedes-Pilot sicherte sich auch im 2. Freien Training zum Deutschland GP die Bestzeit. Mit 1:15.614 Minuten blieb Rosberg auf dem Hockenheimring zwar hinter seiner Zeit aus dem 1. Freien Training zurück, ließ aber damit erneut Teamkollege Lewis Hamilton deutlich hinter sich. Der Weltmeister belegte mit vier Zehntelsekunden Rückstand Platz zwei.

Die Platzierungen: Während sich Mercedes zeitenmäßig am Nachmittag nicht verbessern konnte, zeigte die Konkurrenz eine deutliche Steigerung. Am Vormittag noch deutlich mehr als eine Sekunde weg, belegte Sebastian Vettel mit sechs Zehntel Rückstand Rang drei.

Ebenfalls stark verbessert: Red Bull. Max Verstappen und Daniel Ricciardo sprengten das Ferrari-Duo. Somit blieb Kimi Räikkönen mit neun Zehntel Rückstand nur Rang sechs. auf dem siebten Platz reihte sich Nico Hülkenberg ein, der am Vormittag noch die ungeliebten Medium-Reifen los werden musste, weil Force India bei der Reifenwahl zu konservativ war.

Jenson Button, Sergio Perez und Fernando Alonso komplettierten die Top-10. Dahinter belegte das Toro-Rosso-Gespann Carlos Sainz und Daniil Kvyat die Plätze elf und zwölf. Pascal Wehrlein konnte im Manor als 19. nicht nur Teamkollege Rio Haryanto hinter sich lassen, sondern auch Jolyon Palmer und Felipe Nasr.

Die Zwischenfälle: Der Monitor der Rennleitung blieb kaum eine Minute ruhig. Nicht, weil auf der Strecke so viel Spektakuläres passierte, sondern weil die Fahrer einmal mehr die Streckenbegrenzungen deutlich über ihre Grenzen hinaus ausloteten. Wie schon in Ungarn gibt es auch in Deutschland eine Induktionsschleife, die Vergehen meldet.

Auf dem Hockenheimring befindet sich die Messstelle am Ausgang von Kurve eins - einer seit Jahren neuralgischen Stelle. Im 1. Freien Training notierte Charlie Whiting 92 Vergehen in Kurve eins, für 14 davon war allein Max Verstappen verantwortlich. Am Nachmittag verbesserte sich die Lage - trotz Ermahnung des Rennleiters - nur unwesentlich. 47 Mal wurde in Kurve eins über das Ziel hinausgeschossen.

Die Technik: Wirkliche Neuentwicklungen gibt es zu diesem Zeitpunkt der Saison kaum noch, weil die Teams ihre Ressourcen bereits auf 2017 verschoben haben. Evaluierungs-Tests gibt es allerdings noch immer: Sauber fuhr am Vormittag mit dem neuen Heckflügel, Williams teste in beiden Sitzungen einen neuen Frontflügel in Verbindung mit dem in Ungarn eingeführten Unterboden. An diesem Wochenende kommen beide Fahrer in den Genuss der neuen Teile.

Das Wetter: Ideale Trainingsbedingungen. Bei bewölktem Himmel wurden 25 Grad Luft- und 39 Grad Asphalttemperatur gemessen. Die Wettervorhersage prognostiziert stabile Bedingungen für den Rest des Wochenendes.

Die Analyse: Nico Rosberg macht von den Mercedes-Piloten bislang klar den besseren Eindruck. Dahinter ist es eng zwischen Red Bull und Ferrari. Ferrari scheint im Verhältnis besser aufgestellt zu sein als noch vor einer Woche in Ungarn. Spannend werden aber vor allem die Diskussionen um Tracklimits. In Ungarn verließen die Piloten die Strecke verhältnismäßig selten.