Der grandiose Lauf von Force India wurde zuletzt in Ungarn eingebremst. Mit Nico Hülkenbergs zehntem Platz stand am Ende nur ein Punkt zu Buche, der Rückstand auf Williams in der Konstrukteurs-WM steig damit auf 20 Punkte an. Sergio Perez erlebte einen gebrauchten Grand Prix. Seine Strategie misslang, zudem ging sein zweiter Boxenstopp schief.

Auf den gelben Reifen gestartet, wollte Perez nach seinem Stopp in Runde 27 eigentlich mit den Mediums durchfahren. Doch das klappte nicht. "Ich bin gut in den Stint reingekommen, aber es hat zu sehr gerutscht und mit der Temperatur, die wir hatten, war es nicht machbar", erklärte Perez in einer Medienrunde in Hockenheim. "Daher habe ich dem Team gesagt, dass etwas passieren muss." In Runde 40 bereits kam der Mexikaner wieder zu seiner Crew. Nur war diese nicht bereit.

In Ungarn lief es für Sergio Perez nicht rund, Foto: Sutton
In Ungarn lief es für Sergio Perez nicht rund, Foto: Sutton

Kommunikationsproblem vor dem Boxenstopp

"Nico (Hülkenberg) war eine oder zwei Runden zuvor drin. Dann haben sie diskutiert, wann sie mich reinholen. Sie haben dann den Funkspruch an mich abgegeben. Die Mechaniker waren zwar informiert, aber es lief etwas falsch", so Perez auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Sein Stopp dauerte dadurch sieben Sekunden länger, er purzelte aus den Punkterängen.

Das Missgeschick von Ungarn ändert jedoch nichts an der bislang starken Saison des 26-Jährigen. Lange Zeit war er bei Ferrari als möglicher Räikkönen-Nachfolger im Gespräch, ehe die Scuderia mit dem Finnen verlängerte. Unlängst stellte Force-India-Teamchef Vijay Mallya klar, dass Perez auch nächste Saison für den britisch-indischen Rennstall hinterm Lenkrad sitzen werde. Doch das ist alles andere als klar.

"Die Entscheidung liegt nicht nur an mir, sondern auch an den Sponsoren", stellt Perez, der unter anderem vom mexikanischen Telekommunikationskonzern Telmex unterstützt wird, klar. "Ich bin ein sehr glücklicher Fahrer, dass ich so viel Unterstützung erhalte. Wir reden mit den Teams, und das machen wir immer zusammen mit meinen Sponsoren. Die Entscheidung wurde noch nicht getroffen." Gefragt, ob ein Abgang von Force India möglich sei, antwortet er kurz, aber klar: "Ja."

2013 erlebte Sergio Perez bei McLaren ein schwieriges Jahr, Foto: Sutton
2013 erlebte Sergio Perez bei McLaren ein schwieriges Jahr, Foto: Sutton

Mercedes, Red Bull und Ferrari auf einem anderen Level

Doch die Alternativen sind rar, zumal Force India in diesem Jahr ein stetiger Punktekandidat hinter den großen Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull ist. Im Mittelfeldkampf zog man sich bislang sehr gut aus der Affäre. "Ich denke, es ist sehr eng. Im letzten Rennen waren McLaren und Toro Rosso stärker, weil sie ein stärkeres Auto haben. Aber wenn der Motor eine größere Rolle spielt, sind wir stärker. Es geht hin und her. Die Top-Drei-Teams sind momentan auf einem anderen Level, danach kommt der Rest", analysiert er die aktuelle Gemengelage.

Wohin führt also der Weg von Perez? Einen Zeitplan, wann die Entscheidung getroffen sein soll, hat der Mexikaner auf jeden Fall. "Ich hoffe, wenn ich aus der Sommerpause wiederkomme, dass ich dann weiß, wie meine Zukunft aussieht. Das wäre ein guter Deal", so Perez. Dass er diesen anvisierten Zeitplan einhalten kann, ist jedoch nicht sicher. "Manchmal braucht es etwas länger, denn meine Verträge sind nicht so einfach. Ich habe die Sponsoren und muss verschiedene Deals abschließen. Das dauert länger, als wenn ein Fahrer nur Verträge mit dem Team abschließt", erklärt er.