Das Qualifying zum Großen Preis von Ungarn verlief aufgrund des heftigen Regens ausgesprochen turbulent. Zunächst hieß es für alle Beteiligten aber erst einmal warten, denn weil zu viel Wasser auf der Strecke stand, wurde die Session um zwanzig Minuten nach hinten verschoben.

Als dann endlich Fahrbetrieb herrschte, ging es so richtig zur Sache. Mehrfach musste in Q1 die rote Flagge gezückt werden, da Marcus Ericsson, Felipe Massa und Rio Haryanto nicht in der Lage waren, ihre Boliden auf der Strecke zu halten, sondern crashten. Motorsport-Magazin.com hat die Reaktionen der Bruchpiloten.

Marcus Ericsson

Als erster Pilot fiel Sauber-Mann Marcus Ericsson den widrigen Wetterbedingungen zum Opfer. Der Schwede verlor in Kurve zehn die Kontrolle über seinen Wagen, war nur mehr Passagier und schlug in die Streckenbegrenzung ein.

Das sagt Ericsson zum Unfall: "Die Streckenverhältnisse waren sehr schwierig und in vielen Passagen stand das Wasser, doch das war für alle gleich. Es war letztlich mein Fehler, dass ich die Kontrolle über das Auto verloren habe und Q1 für mich so schnell zu Ende gewesen ist. Das hätte ich besser machen können. Ich entschuldige mich beim Team für die zusätzliche Arbeit, die ich verursacht habe – und werde im Rennen alles tun, um das wieder gutzumachen."

Felipe Massa

Felipe Massa und der Hungaroring werden wohl keine Freunde mehr. Noch nie stand der Brasilianer in Ungarn auf dem Podium, zudem traf ihn 2009 bekanntlich eine Feder aus Rubens Barrichellos Heck am Kopf und sorgte für eine schwere Verletzung. Diesmal wurde Massa Kurve vier zum Verhängnis, wo er das Heck verlor und sein Williams daraufhin in die Banden krachte, die er noch etliche Meter entlang schlitterte.

Das sagt Massa zum Unfall: "Ich bin sehr enttäuscht über das, was passiert ist. Wir haben riskiert, auf den Intermediates rauszugehen, aber leider hat es für mich nicht funktioniert - das ist sehr schade. Es tut mir für die Jungs in der Garage leid, weil ich versucht habe, das Beste zu geben, aber bei diesen Bedingungen können solche Sachen passieren."

Rio Haryanto

Den krönenden Abschluss des Qualifyings steuerte im wahrsten Sinne des Wortes Rio Haryanto bei. Der Manor-Pilot crashte wie schon Ericsson in Kurve zehn, und da die Uhr nur noch anderthalb Minuten anzeigte, wurde Q1 nicht mehr wiederaufgenommen, sondern mit der roten Flagge vorzeitig beendet. Weil bei seinem Einschlag 22 G registriert wurden, musste sich Haryanto einer routinemäßigen Untersuchung im Medical Center unterziehen, blieb aber unverletzt.

Das sagt Haryanto zum Unfall: "Die vielen roten Flaggen zuvor haben es schwierig gemacht: Immer wieder anhalten und starten, während die Streckenverhältnisse zunächst besser und dann wieder schlechter wurden. Beim dritten Restart waren noch fünf Minuten auf der Uhr, deshalb mussten wir hart pushen, die Strecke war aber noch immer feucht, weshalb ich in Kurve zehn das Heck verloren habe. Leider gibt es ziemlich viele Beschädigungen am Auto, die Jungs werden eine lange Nacht haben."