Mit Stoffel Vandoorne und Esteban Ocon waren bei den Testfahrten in Silverstone zwei hochtalentierte Nachwuchspiloten am Start, die sich fest vorgenommen haben, 2017 als Stammfahrer den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Während Ocon an beiden Tagen für Mercedes testete, war Vandoorne am Mittwoch für McLaren im Einsatz.

Ocon: Mercedes oder Renault?

"Mein Ziel ist es, nächstes Jahr in der Formel 1 zu sein. Deshalb arbeite ich so hart wie möglich daran, um bereit zu sein", gibt Ocon zu Protokoll. Der Franzose geht seit dieser Saison für Mercedes in der DTM an den Start und durfte deshalb auch den Silberpfeil in Silverstone testen, ist für die reguläre Saison aber als dritter Pilot, der regelmäßig im Freitagstraining zum Einsatz kommt, an Renault ausgeliehen.

"Ich bin schon seit langer Zeit im Formel-1-Paddock - ich bin also bereit, Rennen zu fahren, wann immer sich die Gelegenheit bietet", brennt der 19-Jährige auf sein Debüt in der Königsklasse. Ob dieses für Renault oder ein Mercedes-Kundenteam stattfindet, ist für ihn dabei zweitrangig. "Der Chef entscheidet, was bei Renault passiert", hält er fest. "Das Ziel von Renault ist es, eines Tages Weltmeister zu werden."

Ocon testete zwei Tage für Mercedes, Foto: Sutton
Ocon testete zwei Tage für Mercedes, Foto: Sutton

Vandoorne schaut auf Button

Ähnlich ungeduldig ist auch Stoffel Vandoorne, was angesichts seines Alters von 24 Jahren durchaus verständlich ist. Der Belgier ist damit sieben Jahre älter als Max Verstappen und würde nur zu gerne auch ein Fix-Cockpit in der Formel 1 sein Eigen nennen. Sein Debüt in der Königsklasse hat Vandoorne immerhin schon gefeiert - als Ersatzmann für den verletzten Fernando Alonso holte er in Bahrain prompt einen Punkt.

"In gewisser Weise muss es nächstes Jahr passieren", betont Vandoorne gegenüber Sky Sports, der sich nach erfolgreichen Engagements in der GP2, Formel Renault 3.5 und Super Formula gerüstet für höhere Aufgaben sieht. "2017 muss ich im Grid sein", steht für den Belgier unumstößlich fest.

Ob es bei McLaren ein freies Cockpit geben wird, ist allerdings unklar. Während Fernando Alonso einen aufrechten Vertrag besitzt, läuft jener von Jenson Button aus. Zuletzt wurde der Brite mit einer Rückkehr zu Williams, seinem ersten Team, in Verbindung gebracht, aber auch eine Verlängerung bei McLaren scheint nicht ausgeschlossen. Eine Entscheidung diesbezüglich soll frühestens im September fallen.

Ron Dennis entscheidet über Vandoornes Zukunft, Foto: Sutton
Ron Dennis entscheidet über Vandoornes Zukunft, Foto: Sutton

"Ich bin bezüglich nächsten Jahres sehr positiv gestimmt, ich bin zuversichtlich, dass ich im Auto sitzen werde - hoffentlich kommt eine Entscheidung früher als später", blickt Vandoorne gespannt voraus. Sollte sich McLaren für ein weiteres Jahr mit Button entscheiden, könnte Vandoorne bei einem anderen Team geparkt werden. In Frage käme etwa Renault, was wiederum zu Lasten von Esteban Ocon ginge. Das Fahrerkarussell der Formel 1 nimmt Fahrt auf.