Mit Rang acht in der Qualifikation zum Großen Preis von Großbritannien schaffte Nico Hülkenberg nicht nur den Sprung in die Top-10. Er besiegte auch zum fünften Mal in dieser Saison seinen Teamkollegen Sergio Perez. Im Qualifying-Duell steht es damit zur Halbzeit der Formel-1-Saison 2016 5:5 zwischen den beiden Force-India-Piloten. Hülkenberg blieb mit Rang neun allerdings hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Wie viele seiner Konkurrenten hatte auch Hülkenberg am Samstag Schwierigkeiten, die von der Rennleitung festgelegten Track-Limits einzuhalten. Ausgerechnet auf seiner wichtigsten Runde des Tages erwischte es auch den deutschen Force-India-Piloten. "Leider wurde meine letzte Runde in Q3 gestrichen, da ich in der Copse-Kurve ein bisschen zu weit rausgekommen bin und das Auto nicht mehr innerhalb der Track-Limits halten konnte", sagte Hülkenberg.

Die Stewards achten an diesem Wochenende extra genau auf das Überschreiten von Track-Limits und greifen auch bei kleinsten Verstößen rigoros durch. Obwohl Hülkenberg dadurch einen Platz verlor, befürwortet er das konsequente Handeln der Rennleitung: "Ich denke, es ist richtig von den Stewards, auf die Track-Limits zu bestehen. Außerdem ist es etwas, das wir am Freitag in der Fahrerbesprechung diskutiert haben und alleine deshalb habe ich die Strafe zu akzeptieren."

Von Ferrari ist Force India in Silverstone meilenwert entfernt, Foto: Sutton
Von Ferrari ist Force India in Silverstone meilenwert entfernt, Foto: Sutton

Rennpace stimmt positiv, Wind bereitet Sorgen

Force India legte in den freien Trainings am Freitag ein besonderes Augenmerk auf die Rennpace, weshalb sich das Team für den Sonntag gut aufgestellt sieht. "Ich bin für das Rennen sehr optimistisch. Unsere Simulationen am Freitag haben gezeigt, dass wir eine konkurrenzfähige Rennpace haben und das Auto mit den letzten Updates gut funktioniert", so Teamchef Vijay Mallya.

Ein Faktor sorgt bei Force India allerdings nach wie vor für Sorgenfalten: Der schon das ganze Wochenende über heftige Wind spielt dem windanfälligen Boliden von Hülkenberg und Perez nicht in die Karten. "Der Wind ist immer noch unsere große Schwachstelle und vor allem hier verlieren wir prozentual mehr Performance als andere Autos. Da müssen wir uns unbedingt verbessern", sagte Hülkenberg.

Die Windempfindlichkeit ist nach wie vor die größte Schwachstelle des VJM09, Foto: Sutton
Die Windempfindlichkeit ist nach wie vor die größte Schwachstelle des VJM09, Foto: Sutton

Hulk hofft auf Regen

Obwohl Hülkenberg und Perez begünstigt durch Sebastian Vettels Strafversetzung jeweils einen Platz aufrücken und mit den Positionen acht und zehn eine gute Ausgangslage für Punkte haben, wünscht sich Hülkenberg für das Rennen launisches britisches Wetter: "Für das Rennen sind Regenschauer vorhergesagt, und wenn ich ehrlich bin, würde es mich nicht stören, wenn der Regen kommt und für ein bisschen Durcheinander sorgt."

Der Teamchef hingegen ist nicht so sehr auf chaotische Bedingungen fixiert. Andererseits ist er optimistisch, dass das Team unter allen Umständen gut aufgestellt ist. "Ich erwarte ein trockenes Rennen, aber man weiß nie, was in Silverstone passiert. Wir sind jedenfalls bereit, das Beste daraus zu machen, egal ob es regnet oder die Sonne scheint", so Mallya.