England gilt als Mutterland vieler Dinge. Fußball, Motorsport, schlechtes Bier - und auch Wetten! Natürlich wäre es sehr simpel, den Rennsieger zu tippen oder welcher Fahrer nach dem zehnten Saisonrennen die WM anführt. Aber an sich ist das doch ziemlich langweilig. Motorsport-Magazin.com hat deshalb ein eigenes Wettbüro aufgemacht und überlegt, welche kuriosen Dinge vor, während und nach dem Rennen passieren könnten. Hier unsere heißesten - aber trotzdem nicht immer ganz ernst gemeinten - Vorschläge.

1. Hamilton und Rosberg kollidieren nicht

Dieses Mal bleibt es ruhig zwischen den beiden Silberpfeilen, Foto: Sutton
Dieses Mal bleibt es ruhig zwischen den beiden Silberpfeilen, Foto: Sutton

Ja, richtig gelesen! Lewis Hamilton und Nico Rosberg bleiben dieses Mal brav und fahren sich nicht in gegenseitig in die Karre. Grund für diese kühne Annahme: Vorkehrungen von Toto Wolff und Niki Lauda. Denn sowohl Hamilton, als auch Rosberg bekommen vor dem Rennen eine Warn-Assistenz in ihre beiden Boliden gebaut, die eine abrupte Notbremsung einleiten wird, sollten sich die Boliden zu nahe kommen. Bislang wurde diese Idee aufgrund der zusätzlichen Gewichtsbelastung, die das System mit sich bringt, verworfen. Da Mercedes in Silverstone jedoch bereits im Ziel sein wird, während die anderen noch ihren Startplatz suchen, geht man bei den Silberpfeilen dieses "Risiko" ein.

2. Das Safety Car fliegt mit Aquaplaning von der Strecke

Britisches Wetter, geliebt und gehasst gleichermaßen. In Silverstone gehört der Regen quasi dazu wie Getriebewechsel bei Ferrari. Warum sollte es dieses Jahr anders sein? Und wenn dann das nasse Gold vom Himmel regnet, kann sich die Strecke auch mal schnell in einen reißenden Fluss verwandeln. Einsatzzeit für Bernd Mayländer! Der Safety-Car-Pilot ist inzwischen mit - Achtung! - allen Wassern gewaschen.

Doch was er dieses Mal erlebt, ist auch für ihn Neuland. Da Mercedes an diesem Silverstone-Wochenende bislang unantastbar schien und sich aus oben genannte Gründen keine Kollision ereignen wird, zeigt wenigstens der dritte AMG auf der Strecke schwächen. Anders als in Le Mans vor drei Wochen, als der dortige Fahrer einen spektakulären Drift hinlegte, wird Mayländer mit seinem Safety Car in den Kies fahren und stecken bleiben. Ein neues Kapitel in der Formel 1 wird geschrieben.

3. Fernando Alonso tauscht Liegestuhl gegen Regenschirm

Nach Silverstone kann man wieder ähnliche Collagen bewundern, Foto: Twitter Collage
Nach Silverstone kann man wieder ähnliche Collagen bewundern, Foto: Twitter Collage

Die sozialen Netzwerke sind zuletzt wie leergefegt, wenn es um Parodien mit Fernando Alonso geht. Nichts mehr zu sehen von seiner Liegestuhl-Einlage aus Brasilien 2015, die mal mit mehr, mal mit weniger Photoshop-Künsten auf so ziemlich jedes Bild projiziert wurde. Der Großbritannien GP bietet sich als perfekte Bühne an, in diesem Bereich etwas nachzuhelfen. Also wird Alonso, der bis dahin ein tolles Rennen fährt, leider erneut mit technischen Problemen ausfallen. Da er seinen Boliden aber weit weg von der Box abstellen muss und es in Strömen regnet, schnappt er sich einfach einen Regenschirm, einen Klappstuhl und zwei leere Ale-Kisten, um es sich direkt vor der Fantribüne von Jenson Button bequem zu machen. #Bossmode!

4. Roy Hodgson schwenkt die Zielflagge

Am Sonntag findet in Frankreich das Finale der Fußball-Europameisterschaft statt und völlig überraschend ist England nicht mit dabei. Viel Zeit also für Roy Hodgson, seines Zeichen ehemaliger Nationaltrainer und von kriegerischen Wikingern aus dem Amt vertrieben. Da passt es doch gut, dass Hodgson am Sonntag zufällig an der Strecke ist. Getreu seinem Motto: "Ich weiß nicht, was ich hier tue", wird er sich als Schwenker der Zielflagge versuchen.

In Silverstone wird Roy Hodgson die Zielflagge schwenken, Foto: Sutton
In Silverstone wird Roy Hodgson die Zielflagge schwenken, Foto: Sutton

Blöderweise ist er nicht bekannt für seine analytischen Fähigkeiten, weshalb er erst fünf Runden nach dem eigentlichen Ende bemerkt, dass er seines Amtes walten sollte. In einem Interview wird er danach erklären: "Ich war mir nicht ganz sicher. Und ich wollte auf keinen Fall schon wieder zu früh nach Hause fahren."

5. Statt der britischen Hymne wird die Europahymne gespielt

Es ist der erste Großbritannien GP nach dem Brexit-Referendum. Das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und sportliche Beben, das dieser Tag nach sich zog, soll vor dem Rennen etwas abgeflaut werden. Nach reiflicher Überlegung haben sich die Organisatoren des Rennens daher entschieden, vor dem Rennen nicht die britische, sondern die Europahymne zu spielen. Damit soll die weiterhin bestehende Verbundenheit zwischen Insel und Festland ausgedrückt werden. Als Vorsänger der "Ode an die Freude" werden übrigens die drei Tenöre David Cameron, Nigel Farage und Boris Johnson fungieren.

6. Die Rennleitung kommt ohne die Begrifflichkeit "Track Limits" aus

Noch einmal zurück zum Sportlichen. In der Qualifikation waren die "Track Limits", also die Streckenbegrenzungen, das große Thema. Und das trotz einer klaren Vorgabe seitens der Rennleitung, null Toleranz zu zeigen. Um dem ewigen Theater mit Kerbs, Track Limits und so weiter Einhalt zu gebieten, wird die Rennleitung kurz vor dem Start mit einem ganz besonderen Vorschlag aufwarten. Derjenige, der es schafft, das gesamte Rennen innerhalb der Strecke zu bleiben, erhält automatisch 50 WM-Punkte, jener Fahrer, der die Strecke am häufigsten verlässt, erhält dieselbe Anzahl an Zählern Abzug. Da so auch überflüssige Zweikämpfe vermieden werden, genießen die Stewards einen ruhigen Arbeitstag.