Der Krieg der Sterne erreichte am Red Bull Ring seinen vorläufigen Höhepunkt. Nico Rosberg und Lewis Hamilton gerieten zum wiederholten Male aneinander, die Teamleitung von Mercedes reagierte erstmals heftig verstimmt. Als Reaktion führten Toto Wolff, Niki Lauda & Co. einen neuen Verhaltenskodex für ihre beiden Fahrer ein. "Wir werden keine Kollisionen mehr akzeptieren", stellte Wolff am Rande des Großbritannien GP unmissverständlich klar. Ob im Falle eines erneuten Duells um den Sieg beide diese Drohung im Hinterkopf haben werden, scheint fraglich. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick in die Zukunft und schaut, in welchem Rennen sich - typisch englisch - eine Wette auf eine weitere Kollision der beiden lohnt.
Großer Preis von Großbritannien
Erstes Rennen nach dem Spielberg-GAU. Die Gemüter sind noch frisch erhitzt, zudem ist es das Heimrennen für Lewis Hamilton. Nach den Pfiffen, die der Brite in Österreich kassierte, kann er sich nun auf den Rückhalt seiner Fans verlassen. Eine Extra-Motivation - vielleicht auch für Rosberg? Zudem bietet das Ambiente in Silverstone keinerlei Flair oder Glanz, sondern versprüht den Charme harter Arbeit. Mögliche Krach-Stellen: Copse und Stowe - zwei Kurven, die wie geschaffen sind für ein waghalsiges Manöver. Der ehemalige Flugplatz mitten in England - Symbol für einen baldigen Abflug für einen der beiden?
Krachpotenzial: Hoch
Großer Preis von Deutschland
Dieselbe Situation wie in Silverstone, nur dass nun Nico Rosberg sein Heimrennen hat. Man stelle sich vor: Letzte Runde, Hamilton führt knapp vor dem gebürtigen Wiesbadener, sie fahren auf die Haarnadel-Kurve zu. Rosberg versucht alles, will den Briten ausbremsen - und es kommt zur Kollision. Beide scheiden aus, der Sieg wandert womöglich zu Sebastian Vettel. Für die deutschen Fans immer noch ein Grund zum Feiern. Für Mercedes aber beim Heimspiel in Baden-Württemberg ein Horror-Szenario. Wohl auch deshalb werden sich die Fahrer ihrer Verantwortung bewusst sein, zumal die Strecke in Hockenheim viel Platz zum Überleben bietet. Für einen Crash spricht: Beide wollen sich mit einem Signal in die Sommerpause verabschieden.
Krachpotenzial: Mittel
Großer Preis von Belgien
Nach vier Wochen Ruhe und Erholung geht es in den Ardennen weiter. Spa, Mercedes, da war doch was? Richtig! 2014 schlitzte Nico Rosberg mit seinem Frontflügel den Reifen von Hamilton auf. Es war der erste große Zwischenfall zwischen den beiden Alpha-Tieren. Zum zweijährigen Jubiläum bietet sich eine Wiederholung ja eigentlich perfekt an. Und innerhalb der vier Wochen Pause kann man die eine oder andere Teamanweisung durchaus mal vergessen. In der Vergangenheit sorgte der Belgien GP fast immer für Schlagzeilen, warum sollte es dieses Mal also anders sein?
Krachpotenzial: Sehr hoch
Großer Preis von Italien
Der Abschluss der Europa-Saison im Mekka der Ferraristi. Dennoch werden die Mercedes wohl dort das Geschehen dominieren, denn ihre Power Unit ist schlicht die beste im Feld. Und die Schikanen auf dem Autodromo Nationale di Monza sind quasi Garantien für Unfälle. Vorrangig am Start, wenn zwei Heißsporne jedoch um den Sieg kämpfen, könnte es auch im weiteren Verlaufe des Rennens zu Zwischenfällen kommen. Und für Ferrari wäre es der beste Ort, einen Sieg abzustauben.
Krachpotenzial: Hoch
Großer Preis von Japan
In Japan gab es die legendäre Kollision zwischen Alain Prost und Ayrton Senna, es wurden Weltmeisterschaften entschieden, auch Rosberg und Hamilton kamen sich vergangenes Jahr verdammt nahe. Kurz nach dem Start drängte Hamilton seinen Teamkollegen hart von der Strecke, Rosberg fiel zurück. Wie Belgien, so hat auch der Japan GP stets mit besonderen Geschichten für Aufsehen gesorgt. Zudem könnte das fünftletzte Rennen der Saison einen vorentscheidenden Charakter beinhalten.
Krachpotenzial: Hoch
Großer Preis der USA
Howdy, mein Freund! In Texas geht es traditionell heiß her. Nichts für Weicheier! Das stellte schon Lewis Hamilton fest, als er 2015 Rosberg erst nach dem Start - wie in Suzuka - in den Streckenauslauf schickte, um ihm dann nach Rennende und der gewonnen WM mit dem Mützenwurf den psychologischen Rest zu geben. Wenn es in diesem Jahr überhaupt noch einmal krachen sollte, dann in Austin! Für Rosberg ist die Strecke sein Waterloo, um es zu besiegen, muss er nach den Vorfällen im vergangenen Jahr nun zurückschlagen. Womöglich benötigt es dafür nicht einmal einen Kampf um den Sieg.
Krachpotenzial: nicht mehr messbar
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