Teamorder gibt es in der Formel 1 schon lange. Genau so wie teaminterne Kollisionen. Für den Fan ist eine Stallregie natürlich nicht schön, er möchte sehen, wie auch die Fahrer der einzelnen Teams knallhart gegeneinander fahren. Doch das klappt nicht in allen Situationen. Besonders im Kampf um die Meisterschaft, muss ein Team manchmal durchgreifen, denn die Titel sind die endgültigen Ziele. Diese dürfen durch die Rivalität bei den Teamkollegen nicht aufs Spiel gesetzt werden.

"Ich denke es war am Ende ein Rennunfall", kommentierte Sebastian Vettel die Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Spielberg. "Dass sie Teamkollegen sind, macht das ganze natürlich spektakulärer." Ähnlich sah es auch in Spanien aus. Die Rivalität der Silberpfeile ist dem Ferrari-Piloten dabei vollkommen egal.

Vettel überholte Webber trotz Teamorder, Foto: Sutton
Vettel überholte Webber trotz Teamorder, Foto: Sutton

Auch hält er es nicht für notwendig, dass sich zwei Teamkollegen mögen müssen: "Das Verhältnis muss jetzt nicht die größte Freundschaft ausstrahlen, auf der anderen Seite sollte man sich aber nicht zu sehr bekriegen. Es ist wichtig, dass man sich respektiert und mir ist immer wichtig, dass man sehr offen und fair miteinander umgeht."

Während er momentan ein gutes Verhältnis zu Kimi Räikköen pflegt, war der Heppenheimer nicht immer der beste Freund seines Teamkollegen. So sorgte er 2013 in Malaysia für einen der größten Teamorder-Skandale der Neuzeit. Sein damaliges Team Red Bull gab die Anweisung "Multi Map 21" an beide Fahrer durch, die besagte, Fahrer 2 hat vor Fahrer 1 zu bleiben. In diesem Fall Marc Webber vor Vettel. Allerdings hielt sich Vettel nicht daran und überholte den Australier. Das sorgte für viel Krach. Anschließend berief er sich darauf, die Anweisung nicht verstanden zu haben.

Dass nach drei Unfällen bei Mercedes über Teamorder gesprochen wird, ist für Vettel auch nicht überraschend: "Das ist jetzt nichts Neues, das gab es schon immer und das wird es auch immer geben. Es kommt auf die Situation darauf an. Aus Teamsicht ist es auf jeden Fall je nach Situation interessant." Und die beiden Silberpfeil-Piloten haben sich in dieser Saison bereits einige Punkte gekostet. Einzig der Überlegenheit ist es zu verdanken, dass sie in den Meisterschaften noch führen.

Er selbst könnte auch mit einer Teamorder leben. "Ich könnte damit leben, ich habe in der Vergangenheit schon damit gelebt. Wenn man als Team fährt, dann versucht man den anderen nicht zu beschädigen oder ihm im Weg zu sein, wenn er um den Titel kämpft. Man ist auf verschiedenen Strategien und so weiter. In erster Linie fährt man immer noch für das Team", betonte Vettel.