Der Großbritannien GP gehört zur Formel 1 wie die offenen Cockpits und hohen Topspeeds. Die Fans dort zählen zu den besten der Welt und die Rennen werden oftmals besonders spannend, da sich das britische Wetter in den Kampf um den Sieg einmischt. Auch in diesem Jahr müssen sich die Piloten der besonderen Herausforderung stellen. Mercedes gilt dabei natürlich erneut als Favorit, doch Red Bull ist durch seine starke Aerodynamik ein ernstzunehmender Gegner.

Die Favoriten: Mercedes vor Red Bull

Klarer Topfavorit, wenn sie sich den Sieg nicht wieder selbst streitig machen, ist natürlich Mercedes. Die Silberpfeile haben den besten Motor und das beste Gesamtpaket. Zu Unterschätzen ist aber keinesfalls Red Bull. Das Team aus Milton Keynes hat eine überragende Aerodynamik und wird damit auf dem Kurs mit den vielen schnellen Kurven den Leistungs-Nachteil des Aggregats ausgleichen können.

Bottas stand 2014 bereits in Silverstone auf dem Podium, Foto: Williams F1
Bottas stand 2014 bereits in Silverstone auf dem Podium, Foto: Williams F1

Neben Red Bull melden aber auch Ferrari und Williams Anspruch auf das Podium an. Ferrari zählt in dieser Saison sowieso mit zur Spitze und wird in etwa auf einem Niveau mit Red Bull fahren können. Eine kleine Unbekannte ist Williams. Normalerweise liegt dem Team ein solcher Kurs, doch auf dem Red-Bull-Ring lief es überraschend schlecht.

"Es ist wichtig für das Team ein gutes Ergebnis einzufahren, da es das Heimrennen des Teams ist", erklärte Felipe Massa. Was die Probleme angeht, ist Pat Symonds zuversichtlich: "Wir sollten das Problem gelöst haben, das Felipe Massa zum Start aus der Boxengasse zwang und erwarten, dass beide Piloten mit der neuesten Version des Frontflügels fahren können." Zudem erreichte das Team in Silverstone zuletzt sehr gute Ergebnisse.

Die Strategie: Zwei-Stopp-Sieger

Im letzten Jahr siegte Lewis Hamilton nach zwei Boxenstopps und auch in diesem Jahr wird es, obwohl Pirelli die drei härtesten Reifenmischungen mitbringt, wahrscheinlich wieder zwei Boxenstopps im Rennen geben, wenn es denn trocken bleibt. Kommt der Regen ins Spiel, dann können sich natürlich die verschiedensten Strategien ergeben.

Dazu kommt jedoch noch die hohe Safety-Car-Wahrscheinlichkeit. In drei der letzten fünf Rennen kam das Safety-Car, davon in einem Jahr gleich doppelt, zum Einsatz. Wie schon in Spielberg recht deutlich wurde, kann das den Rennverlauf doch gehörig durcheinander wirbeln. So war Pascal Wehrlein bereits überrundet, durfte sich wegen des Safety-Cars aber entrunden und wurde schließlich Zehnter.

Das Wetter: Typisch britisch

Nach der aktuellen Prognose wird das Wetter wie in jedem Jahr in Großbritannien sehr wechselhaft. Genauer gesagt, sind für Freitag und Samstag während der Trainings- und Qualifikationssessions Regenschauer angesagt. Für den Sonntag sind längere trockene Phasen angesagt, aber auch im Rennen könnte es durchaus nass werden. Für britische Verhältnisse werden relativ warme Temperaturen von über 20 Grad erwartet.

Auf kaum einer anderen Strecke wird eine so hohe Regenquote erreicht wie in Silverstone. In den letzten fünf Jahren waren 13 von 25 Sessions als Regen-Sessions gewertet. Das macht mehr als jede zweite Session. Wenn es also bei dieser Wahrscheinlichkeit bleibt, wird es am Wochenende erneut in mindestens zwei Sessions regnen.

Großbritannien GP: Fakten zum Rennen

  • 50. Austragung des Großbritannien GP in Silverstone
  • Hamilton kann in Sachen Siegen mit Mansell gleichziehen
  • Mit einem Sieg könnte sich Rosberg von Platz sechs auf die drei in der Punkteliste von Silverstone schieben
  • Bei den Pole Positionen kann Hamilton mit Stirling Moss gleichziehen

Wusstest Du schon, dass...

... 2016 das 50. Mal ein Formel 1 Rennen auf dem Silverstone Circuit stattfindet?

... 2010 der bislang letzte von zehn Umbauten der Strecke erfolgte?

... erst 2003 der Rekord im Bezug auf die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Silverstone Circuit gebrochen werden konnte, der 1985 von Keke Rosberg aufgestellt wurde?

... 1975 nach einem heftigen Regenschauer nur noch 6 von 19 gestarteten Piloten wieder an den Start gehen konnten?

... 1950 das erste Rennen der Formel 1 überhaupt auf dem Silverstone Circuit ausgetragen wurde?