Beim Medientag am Hockenheimring - der für das dortige Formel-1-Rennen am 31. Juli werben soll - durften drei der aktuell vier deutschen Königsklassen-Piloten historische Motorsport-Fahrzeuge lenken. Nico Rosberg, Pascal Wehrlein und Nico Hülkenberg zeigten sich an diesem Dienstag begeistert von den alten Rennwagen und ihrer Technik. Besonders der in der WM führende Mercedes-Pilot schien sich zu freuen: Er durfte den weltmeisterlichen McLaren-Mercedes von Mika Häkkinen aus der Saison 1998 steuern.

Zunächst war ein anderes Fahrzeug für ihn vorgesehen, doch er erhielt von Mercedes ein verspätetes Geschenk zum 31. Geburtstag am 27. Juni. Das kam offensichtlich gut an: "Für mich war das ein Riesenerlebnis, ich wusste vorher von nichts. Mikas Auto von 1998 war für mich das Schönste. Meine erste Formel-1-Erinnung lautet Mika gegen Schumi, Mika war damals mein Hero."

Allerdings litt die Fahrt in Hockenheim etwas unter dem Regen. "Leider kam kurz vor der Ausfahrt eine Art Weltuntergang, dann ging gar nichts mehr, ich fuhr mit Intermediates durch die Flut. Aber ich habe ein Gefühl dafür bekommen, das ist ein cooles Auto, es ist sehr leicht, viel puristischer als heutzutage."

Pascal Wehrlein war in einem Silberpfeil von 1955 unterwegs und damit ebenfalls sehr zufrieden. Dennoch nutzte er die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass auch er bald Geburtstag hat. "Bald" ist in diesem Fall allerdings relativ, denn der Manor-Pilot wird erst am 18. Oktober 22 Jahre alt. So oder so war auch er von seinem Fahrzeug begeistert: "Das war unglaublich, Wahnsinn, das kann man gar nicht vergleichen mit heute."

Am meisten beeindruckte den Piloten die Tatsache, dass man sich damals nicht anschnallte. "300 zu fahren ohne Sicherheitsgurt ist ein komisches Gefühl. Dazu kommen dieses riesige Lenkrad und der extrem laute Sound. Ich musste mir Ohrenstöpsel reinmachen. Aber insgesamt eine supertolle Erfahrung, dafür bin ich sehr dankbar!"

Für Nico Hülkenberg war der Mercedes-Benz W25 aus dem Jahr 1934 ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Das Gaspedal befindet sich in diesem Rennwagen - anders als in heutigen Autos - in der Mitte, die Bremse ganz rechts. "Das war mega tricky", lachte der Force-India-Pilot, der einen Crash nur knapp vermeiden konnte: "Ich bin den beiden deshalb fast reingefahren. Ständig kam ich wieder auf die Bremse und musste umdenken." Auch ihm nötigte die damalige Bauweise Respekt ab. "1934 ist schon so lange her aber in Sachen Technik beim Motor war man damals schon sehr weit. Was da für ein Dampf drinsteckt! Respekt und Hut ab!"