Selten war die Vorfreude auf ein neues Rennen so groß wie in Baku. Mörderisches Strecken-Layout, der höchste Topspeed der F1-Geschichte, Sicherheitsbedenken im Vorfeld. Und vor allem die beiden GP2-Rennen, in denen das Safety Car insgesamt siebenmal (!) auf die Strecke musste. Das musste doch ein Bomben-Rennen in der Formel 1 werden, oder?

Am Ende war ich wohl nicht der einzige Zuschauer, der etwas enttäuscht war. Kein einziges Safety Car, keine wirklich wilden Überholmanöver, Hamiltons Funk-Drama als größter Aufreger. Also doch ein typisches Stadtrennen, die ohne Zwischenfälle in den meisten Fällen ziemlich lahm sind?

Blöd gelaufen

Nope! In Baku ist es einfach etwas blöd gelaufen. Hamiltons Aufholjagd hätte zum Klassiker werden können, doch er wurde durch Technik-Kram eingebremst. Die Red Bulls hatten Potenzial zur Sensation, doch die Reifen spielten nicht mit. Perez auf dem Podest als größte Überraschung, die in Wahrheit aber gar keine war.

Schon jetzt freue ich mich auf Baku 2017, ob als Europa GP, Großer Preis von Aserbaidschan oder was auch immer. Der Baku Street Circuit bietet definitiv das Potenzial zum Rennkalender-Klassiker. Die Onboards gehören zu den spektakulärsten der Formel 1, da geht dem Racing-Fan doch das Herz auf! Allein bei der Vollgas-Passage hin zu Turn 15 stockte einem der Atem.

Pack die Bilder weg, Toto!

Trainings und Qualifying haben gezeigt, dass es richtig knallen kann, wenn ein Fahrer Mist baut. Und das Fahren am äußersten Limit - auch mal darüber hinaus - wollen wir doch alle sehen.

Toto Wolff sagte nach Rennende: "Wir haben ihnen die Bilder der GP2 gezeigt, das hat sie ausreichend traumatisiert..." Lass das nicht den Bernie hören, Toto! Laut ihm könne man ja nach Hause gehen, wenn man Angst vorm Fahren hat. Bernie, das machen wir jetzt auch. Aber wir kommen wieder.