Red Bull verpasste in Monaco wegen eines Fehlers beim Boxenstopp den Sieg. Jetzt geht es auf den nächsten Stadtkurs, doch die Hoffnungen für den Baku City Circuit sind nicht ganz so hoch, auch wenn dank Motorupgrade die Leistung der Renault-Power-Unit bereits deutlich verbessert wurde.

In Kanada zeigte Red Bull bereits gute Fortschritte mit der Motorleistung, Foto: Sutton
In Kanada zeigte Red Bull bereits gute Fortschritte mit der Motorleistung, Foto: Sutton

Der Grund dafür ist das Layout in Baku, dass eine extrem lange Start/Ziel-Gerade beinhaltet. Über 2,2 Kilometer geht es beinahe komplett geradeaus. Zwar sind zu Beginn der Geraden noch ein paar kleinere Kurven, doch die sollten mit Vollgas zu durchfahren sein. Die Veranstalter rechnen mit Höchstgeschwindigkeiten von 340km/h. "Die Simulation ergibt, dass wir auf dieser Geraden 1,2 Sekunden verlieren werden", so Marko während eines Medien-Events, bei dem auch Motorsport-Magazin.com vor Ort war.

1,2 Sekunden auf einer Geraden ist in der Formel 1 extrem viel. "Wir wissen auch nicht, wie weit wir die Zeit im Kurvengeschlängel aufholen können", fügte Marko hinzu. Doch nicht nur das ist unklar. Auch der Streckenbelag ist eine große Unbekannte für alle Teams, trotz verschiedenster Bemühungen. "Wir haben Leute geschickt, die Proben genommen haben. Das war aber schon zu einem Zeitpunkt, als die Strecke fertiggestellt wurde. Daher ist das nicht zu 100 Prozent aussagekräftig", erklärte Marko.

Auch die Temperaturen werden laut dem Österreicher noch einige Überraschungen mitbringen: "Jetzt hat es Temperaturen von über 30 Grad, sodass wir ein gewisses Risiko-Spiel mit den Reifen haben." Dabei hat Pirelli aufgrund der unbekannten Verhältnisse sogar auf die Nominierung der weichsten Reifenmischung verzichtet.

Dennoch ist Marko zuversichtlich, dass die Leistung seines Teams auf dem Baku City Circuit gut sein wird. "Wir rechnen uns aus, dass wir knapp oder mit Ferrari die Verfolger von Mercedes sein werden", kommentierte er das erwartete Kräfteverhältnis beim Europa GP. "Generell ist der Trend in den letzten Rennen sehr positiv."

Motor-Update großer Fortschritt

Dabei geholfen hat das Upgrade der Renault-Antriebseinheit. "Dieses Update hilft uns sehr", sagte Marko. Auf Leistungsstrecken fehlt es zwar noch, aber vor dem Ende der Saison soll noch ein weiteres Motorupdate kommen. "Wahrscheinlich gibt es in den letzten fünf Rennen noch ein Update und im nächsten Jahr einen komplett neuen Motor", fügte er hinzu.

Daher war es auch keine große Überraschung, dass der Vertrag mit Renault als Motorenhersteller nicht beendet wurde. "Wir haben jetzt zwei weitere Jahre mit Renault verlängert, denn Renault liefert jetzt, was wir vehement eingefordert haben", bestätigte Marko. Da die Qualität jetzt passt, besteht für Red Bull auch kein Grund mehr zur Klage.