Es wird ernst. Die Trainingsarbeiten sind erledigt. Nach drei Freien Trainings zum Großen Preis von Kanada 2016 in Montreal geht es ins Qualifying. Die beste Generalprobe verzeichnete Sebastian Vettel für sich. Der Deutsche erzielte in 1:13.19 Minuten die schnellste Zeit des Vormittags.

Die Zwischenfälle: Wie schon am Freitag verlief das Training weitestgehend zwischenfallfrei. Einige Beinahe-Begegnungen mit der "Wall of Champions" sorgten jedoch für atemberaubende Bilder, unter anderem von Sebastian Vettel. Den ersten Ausrutscher hatte mal wieder Daniil Kvyat im Toro Rosso zu verzeichnen: er verbremste sich in Kurve drei, fuhr geradeaus in den Notausgang und musste fremde Hilfe in Anspruch nehmen, um zu wenden und weiterzufahren.

Weniger Glück hatte Renault-Pilot Kevin Magnussen. Der Däne krachte in Kurve sechs in die Begrenzungsmauer und beschädigte die linke Seite seines Fahrzeugs stark. Seine Mechaniker haben nun bis zum Beginn des Trainings viel Arbeit, um den Renault zu reagieren. Magnussen brach das Heck vor seinem Unfall aus, sodass er nicht mehr rechtzeitig reagieren und korrigieren konnte.

Die Platzierungen: Bestzeit für Ferrari und Vettel, Platz zwei für Max Verstappen im Red Bull und Rang drei für Nico Rosberg im Mercedes-Silberpfeil. Es wird spannend. Die Top-6 lagen innerhalb von fünfeinhalb Sekunden. Sie wurden komplettiert von den jeweiligen Teamkollegen der ersten Drei: Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo. Der vorzeitige Trainingsabbruch wegen der Säuberungsarbeiten an der Magnussen-Unfallstelle sorgte dafür, dass es keine Zeitenverbesserungen mehr in den letzten 15 Minuten gab.

Die Technik: Auf dem Circuit Gilles-Villeneuve stehen mittlerweile vor allem die Power Unit-Upgrades der Motorenhersteller im Mittelpunkt. Trotzdem gibt es auch einige aerodynamische Verbesserungen, wie Flow-viz-Farbe auf dem Heckflügel von Force India eindrucksvoll bestätigte. Wie so oft in diesem Jahr lag das Hauptaugenmerk der Trainingsarbeit allerdings auf einem ganz anderen Bereich - den drei verschiedenen Reifenmischungen.

Das Wetter: Das Wetter beherrscht weiter das Rennwochenende auf der Ile Notre-Dame. Während es am Donnerstag noch empfindlich kalt war, fielen die Temperaturen am Freitag etwas besser aus - dennoch kämpften einige Fahrer auf den verschiedenen Reifenmischungen damit, die Pneus auf Temperatur zu bringen. Am Samstagvormittag präsentierte sich die Strecke erneut bei kühlen Bedingungen: 19 Grad, 77% Luftfeuchtigkeit und ab der Hälfte der Session auch einige Regentropfen.