Das Rennen in Kanada steht an, doch am Donnertag wurde noch einmal auf das letzte Rennen zurückgeblickt. In Monte Carlo kam es trotz klarer Anweisungen des Teams zu einer Kollision der beiden Teamkollegen. Zwar ist der erste Konkurrent der, der mit dem gleichen Material unterwegs ist, doch das Team sollte eine höhere Priorität haben. Der Unfall zwischen Felipe Nasr und Marcus Ericsson gleicht daher einem Super-Gau.

"Natürlich ist der Crash unserer Fahrer inakzeptabel", sagte Monisha Kaltenborn gegenüber dem Blick. Eine klare Schuld wollte die Teamchefin aber auch keinem der beiden Fahrer zusprechen. "Dass Teamanweisungen nicht befolgt werden, geht nicht. Ebenso wenig riskante Überholmanöver", betonte Kaltenborn.

Knapp zwei Wochen später scheint sich die Lage jedoch beruhigt zu haben. "Wir haben Monaco hinter uns gelassen", erklärte Felipe Nasr. Jetzt liege der Fokus auf dem Rennwochenende in Kanada. "Wir haben uns zusammengesetzt und gesagt, was gesagt werden musste. Jetzt ist alles klar."

Auf die Frage, ob er Ericsson nach dem Unfall in Monaco vertraut, lautete die Antwort ja. "In der Situation war es klar, dass wir uns sehr nahe kommen. Aber ich hatte nie etwas gegen Marcus. Es ist einfach so passiert." Der Brasilianer hegt also keinen Groll gegen seinen Teamkollegen.

Ericssons Ärger über Nasr ist mittlerweile auch verflogen: "Wir haben darüber diskutiert und alles geklärt. Wir hatten zwar unterschiedliche Meinung dazu, aber wir haben alles geregelt." Jetzt steht auch für den Schweden das nächste Rennen im Vordergrund. "Ich freue mich schon auf Montreal", so Ericsson.

Ohne Update keine Punktehoffnung

Allerdings gab Nasr auch zu, dass der Doppelausfall für das finanziell geplagte Team ein harter Schlag war. Doch hinzu kam auch, dass bei Sauber den schwierigen Bedingungen in Monaco die besten Punktechancen in dieser Saison hatte. So hat das Schweizer Team auch nach dem sechsten Rennen der Saison ohne Punkte auf dem Konto.

Nasr ignorierte in Monaco die Teamanweisung, Foto: Sutton
Nasr ignorierte in Monaco die Teamanweisung, Foto: Sutton

In den nächsten Rennen wird es für Sauber auch noch schwierig, denn mindestens drei Events haben die beiden Piloten noch mit dem aktuellen Material zu kämpfen. "Das Update war für Silverstone geplant. Ob es noch dann kommen soll, weil ich nicht", musste Nasr zugeben. "Momentan benutzen wir den Front- und Heckflügel, Unterboden und Diffusor aus dem letzten Jahr."

Sehr optimistisch ist der Brasilianer für die Rennen, wenn das Update endlich da ist: "Wenn die Leistung dann das andere Level erreicht, dann können wir um Punkte kämpfen. Im Moment ist der Kampf um Punkte nicht möglich."