Nach wie vor gilt Kimi Räikkönen als eine der Schlüsselfiguren auf dem Fahrermarkt für die Saison 2017. Bisher hielt sich Räikkönen mit Aussagen zur Vertragssituation und seiner Zukunft zurück. Ganz planlos ist der Finne anscheinend aber doch nicht, wie seine Aussagen vor dem Grand Prix von Kanada zeigen.

Wenn es nach Räikkönen selbst geht, ist für ihn noch nicht Schluss bei den Roten aus Maranello. "Ich habe immer gesagt, dass ich hier glücklich bin. Ich hoffe, ich werde hier sein, um Ferrari dabei zu helfen, gemeinsam unsere Ziele zu erreichen", sagte Räikkönen.

So präzise hatte sich der Finne bisher noch gar nicht zu seiner Formel-1-Zukunft geäußert. Stattdessen wurde in den Medien in den vergangenen Monaten immer mehr über mögliche Nachfolger spekuliert. "Ihr Leute scheint jede Woche so einiges zu wissen, dieses und jenes...", so Räikkönen in Bezug auf die Gerüchteküche.

Räikkönen fährt für Ferrari nach wie vor solide Ergebnisse ein, Foto: Sutton
Räikkönen fährt für Ferrari nach wie vor solide Ergebnisse ein, Foto: Sutton

Liste wird länger

Die brodelt mittlerweile tatsächlich mit jeder Woche mehr und so kommen regelmäßig neue Namen hinzu. Angefangen mit Valtteri Bottas, der schon seit gefühlten fünf Jahren in Verhandlungen mit Ferrari steht, über Nico Rosberg und Daniel Ricciardo bis hin zu Romain Grosjean und neuerdings Sergio Perez.

Letztendlich kann auch Räikkönen selbst den Spekulationen nicht den Wind aus den Segeln nehmen: "Ich weiß auch nicht mehr darüber. Was in der Zukunft passiert, werden wir dann sehen."

Vettel pro Räikkönen und dennoch außen vor

Vettel pflegt seit jeher ein gutes Verhältnis zum wortkargen Räikkönen. "Wir kommen miteinander aus und es ist einfach, mit ihm zu arbeiten, weil man sich nicht um irgendwelche Tricks und Spiele kümmern muss - Dinge, die vom Job ablenken könnten", so Vettel.

Andererseits ist Vettel weder in die Entscheidungsfindung des Teams involviert, noch spielt es für ihn eine entscheidende Rolle, wer 2017 in der Garage neben ihm stehen wird.

Auch mit seinem Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo hätte er kein Problem: "Ich bin 2014 gegen ihn gefahren und wir hatten keine Probleme. Aber es ist nicht meine Entscheidung oder Aufgabe, Leute unter Vertrag zu nehmen. Mir ist es daher egal. Er ist ein starker Junge, er hatte 2014 eine gute Saison. Letztes und dieses Jahr ist bisschen schwierig zu beurteilen, weil man nicht weiß, was intern bei Red Bull abgeht. Aber von dem, was ich weiß, ist er ein guter Junge.

Vettel und Ricciardo waren 2014 bei Red Bull Teamkollegen, Foto: Red Bull
Vettel und Ricciardo waren 2014 bei Red Bull Teamkollegen, Foto: Red Bull

Ferrari lässt sich Zeit

Ferrari will sich anscheinend erst in der Sommerpause festlegen, wer 2017 der Teamkollege von Sebastian Vettel wird. Räikkönens Standing bei Ferrari legt allerdings nahe, dass sich der Finne gute Chancen auf einen Verbleib beim italienischen Traditionsrennstall ausrechnen darf.

Teamchef Maurizio Arrivabene hatte dem Finnen zuletzt, trotz seines selbstverschuldeten Ausscheidenes beim Grand Prix von Monaco, den Rücken gestärkt.

Teamchef Arrivabene stand auch nach der Monaco-Enttäuschung hinter Räikkönen, Foto: Sutton
Teamchef Arrivabene stand auch nach der Monaco-Enttäuschung hinter Räikkönen, Foto: Sutton