Der schwierige Saisonstart ist spätestens seit dem letzten Rennen vergessen. In Monaco fuhr Force India dank Sergio Perez einen unerwarteten, aber keinesfalls glücklichen Podestplatz ein. Seitdem die Ausbaustufe des VJM09 beim Spanien GP debütierte, läuft es beim britisch-indischen Rennstall. In der WM-Wertung liegt Force India auf Platz fünf. Nun geht es nach Montreal, eine der schnellsten Strecken im Kalender. Dort können Perez und Nico Hülkenberg wieder auf die Mercedes-Power vertrauen.

Das letzte Rennen: Podium im Fürstentum

Große Freude beim prestigeträchtigen Monaco GP. Sergio Perez fuhr dank einer durchdachten Strategie bis auf Rang drei nach vorne und hielt den hinter ihm lauernden Sebastian Vettel in Schach. "Es gibt keinen größeren Vertrauenszuwachs, als ein Rennen wie der Monaco GP liefern kann", so Perez. Der Schlüssel für Perez lag darin, später an die Box zu kommen als Fahrer wie Vettel oder auch Hülkenberg. Der Deutsche wurde früh in die Box geholt, hing dann hinter Felipe Massa fest und verlor viel Zeit. Am Ende reichte es für Hülkenberg nur zu Rang sechs - obwohl er vor Perez startete.

Sergio Perez jubelte in Monaco über Platz drei, Foto: Sutton
Sergio Perez jubelte in Monaco über Platz drei, Foto: Sutton

Die Neuerungen: Gewachsenes Selbstvertrauen

Das Wochenende in Monaco bestätigte den Aufwärtstrend bei Monaco und unterstrich die Stärke des Chassis', denn auf dem engen Stadtkurs war vor allem Traktion gefragt. "Die Performance beim Monaco GP lässt uns mit großem Selbstvertrauen nach Montreal reisen. Die 23 Punkte, die wir eingefahren haben, haben uns auf Platz fünf der WM gebracht. Ich habe die gesamte Saison über gesagt, dass unser Glück zurückkommen wird, und ich hoffe, dass Monaco ein solcher Wendepunkt war", so Teamchef Vijay Mallya. Weiterentwicklungen gibt es bei Force India aktuell keine, das letzte große Update für Barcelona war für das Team auch finanziell eine Herausforderung.

Die Erwartungen: Aufwärtstrend fortsetzen

Der Circuit Gilles Villeneuve bietet mehrere lange Geraden, unterbrochen durch diverse Schikanen. Dem Force India sollte dieses Layout nicht zuletzt dank der Mercedes-Power im Heck liegen. In den vergangenen drei Jahren gab es immer Punkte. "In der Vergangenheit gab es in Kanada mehrere unvorhersehbare Rennen, zudem muss man ein Auge auf das Wetter haben", erinnert sich Perez. "Ich denke, wir können dort schnell sein und die Änderungen, die wir am Auto durchgeführt haben, machten einen großen Unterschied. Ich habe ein gutes Gefühl im Auto. Es gibt mir das Vertrauen, richtig hart zu pushen. Das ist auf einer Strecke wie in Montreal sehr wichtig", erklärt der Mexikaner weiter.

Montreal gehört zu den präferierten Rennen von Perez - aus gutem Grund. "Ich war 2012 auf dem Podium, 2014 hatte ich eines meiner besten Rennen dort. Und auch dieses Jahr fühle ich mich vor dem Rennen gut. Es ist eine Old-School-Strecke und teilt einige Charakteristika mit Monaco, obwohl das Layout viel schneller ist", so der 26-Jährige.

Auch Nico Hülkenberg mag die Strecke in der kanadischen Metropole. "Ich fahre gerne in Montreal. Es ist eine herausfordernde Strecke, man muss hart über die Kerbs räubern und nah an die Mauern fahren. Ebenso liegt ein großer Schwerpunkt auf den Bremsen und der Traktion aus den langsamen Kurven heraus", erklärt er. Wie in Monaco, werden auch am kommenden Wochenende die drei weichsten Reifenmischungen zum Einsatz kommen. "Es wird einige aggressive Strategien geben, aber in Monaco haben diese Reifen sehr gut für uns funktioniert", zeigt sich Hülkenberg optimistisch.

Die Statistik: Team beim Land GP

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Force India - --- 24-
Nico Hülkenberg - --- 14-
Sergio Perez - --1 15-

Force India in Montreal: In Kanada darf sich Force India fast sicher auf Punkte freuen. In den vergangenen drei Jahren nahm der Rennstall immer etwas Zählbares mit. Das beste Resultat datiert aus dem Jahr 2014, als Nico Hülkenberg Rang fünf belegte.

Nico Hülkenberg in Montreal: Der fünfte Platz vor zwei Jahren ist auch für Hülkenberg selbst das bis dato beste Damals belegte er den fünften Platz. Vergangene Saison reichte es zu Rang acht.

Sergio Perez in Montreal: Sergio Perez kam in Kanada bereits in den Genuss, auf dem Podium zu stehen. 2012 fuhr er noch in Sauber-Diensten auf Platz drei. Bei allen weiteren Auftritten blieb er jedoch ohne Punkte. Vergangenes Jahr belegte er Rang elf.

Sergio Perez fuhr 2012 in Sauber-Diensten auf das Podium, Foto: Sutton
Sergio Perez fuhr 2012 in Sauber-Diensten auf das Podium, Foto: Sutton

Die Prognose: Reichlich Punkte für Force India

  • Force India kommt mit reichlich Selbstvertrauen nach Kanada
  • In den vergangenen drei Jahren gab es in Montreal stets Punkte
  • Die Strecke weist Parallelen mit Monaco auf...
  • ... aber besonders die Motorenpower ist wichtig
  • Sergio Perez fuhr in Kanada bereits auf das Podium

Motorsport-Magazin.com meint: Force India wird bei einem halbwegs normalen Rennverlauf mit vielen Punkten im Gepäck aus Kanada abreisen. Die Strecke fordert Traktion und Motorenleistung. Erstgenanntes wies der überarbeitete Bolide in Monaco nach, die Motoren-Power ist dank Mercedes ohnehin gesichert. Beide Fahrer mögen die Strecke und sammelten bereits gute Ergebnisse in Montreal ein. Damit es angesichts der Konkurrenz jedoch für ein Podium reicht, müsste schon ein erneut kurioses Rennen her. Dass man für ein solches aber gewappnet wäre, stellte man in Monaco unter Beweis. (Chris Lugert)