Die Geschwindigkeiten auf allen Rennstrecken steigen jedes Jahr weiter an. Selbst in den engen Häuserschluchten in Monaco werden die Topspeeds immer höher. In diesem Jahr war Pascal Wehrlein mit mit 297,9 km/h in der Qualifikation kurz davor, die 300 km/h-Schallmauer zu durchbrechen. Dabei wurde 2014 gerade einmal die 290 km/h zum ersten Mal erreicht.

So erreichte Räikkönen keinen Topspeed, Foto: Sutton
So erreichte Räikkönen keinen Topspeed, Foto: Sutton

Der gemessene Bestwert von Nico Rosberg im Rennen ist dabei wenig verwunderlich. Überraschend ist hingegen der zweite Platz von Daniel Ricciardo in der Topspeed-Tabelle. Mit 295,4 km/h fehlten dem Red-Bull-Piloten mit dem neuen Renault-Motor gerade einmal 1,3 km/h zum Bestwert des Silberpfeils.

Anders als auf den meisten Kursen wird in Monaco die höchste Geschwindigkeit aber nicht im DRS-Bereich auf der Start/Ziel-Geraden erreicht, sondern hinter dem Tunnel. Daher erreichte Lewis Hamilton ohne DRS und Windschatten die vierte Position mit lediglich 4,5 km/h Rückstand und nicht über 10, wie es ohne DRS meist der Fall ist.

Die Topspeeds beim Großen Preis von Monaco 2016

PlatzFahrerTeamMotorGeschwindigkeit
1Nico RosbergMercedesMercedes296,7 km/h
2Daniel RicciardoRed BullTag Heuer295,4 km/h
3Sebastian VettelFerrariFerrari292,3 km/h
4Lewis HamiltonMercedesMercedes292,2 km/h
5Nico HülkenbergForce IndiaMercedes292,2 km/h
6Sergio PerezForce IndiaMercedes291,8 km/h
7Romain GrosjeanHaas F1Ferrari290,8 km/h
8Marcus EricssonSauberFerrari290,0 km/h
9Felipe MassaWilliamsMercedes288,9 km/h
10Jenson ButtonMcLarenHonda288,8 km/h
11Max VerstappenRed BullTag Heuer288,5 km/h
12Esteban GutierrezHaas F1Ferrari288,0 km/h
13Fernando AlonsoMcLarenHonda286,8 km/h
14Carlos Sainz Jr.Toro RossoFerrari 2015286,3 km/h
15Rio HaryantoManorMercedes286,2 km/h
16Valtteri BottasWilliamsMercedes285,7 km/h
17Felipe NasrSauberFerrari284,8 km/h
18Pascal WehrleinManorMercedes282,5 km/h
19Kevin MagnussenRenaultRenault280,1 km/h
20Daniil KvyatToro RossoFerrari 2015268,7 km/h
21Kimi RäikkönenFerrariFerrari227,1 km/h
22Jolyon PalmerRenaultRenault203,0 km/h

Eine weitere Überraschung in den Top Ten ist Jenson Button, der mit dem Honda-Motor die zehnthöchste Geschwindigkeit erreichte. Allerdings liegt der Brite damit auch schon knapp 8 km/h hinter dem Spitzenwert von Nico Rosberg. Insgesamt war der Unterschied der Höchstgeschwindigkeiten beim Monaco GP relativ groß. Bereits der drittplatzierte Sebastian Vettel hatte mehr als 4 km/h Rückstand.

Wehrlein war in der Qualifikation sogar noch schneller als Rosberg im Rennen, Foto: Sutton
Wehrlein war in der Qualifikation sogar noch schneller als Rosberg im Rennen, Foto: Sutton

Dieser Umstand erklärt sich aber ganz einfach dadurch, dass es in Monaco keine Chance gibt, auf der Geraden sicher zu überholen. Daher ist das Verteidigen auch gegen eigentlich übermächtige Konkurrenten dort kein Problem. Da die Kurvengeschwindigkeit für die Rundenzeit zudem viel entscheidender ist, setzen alle Teams auf maximalen Abtrieb, egal wie viel Höchstgeschwindigkeit es kostet.

Die Werte am Ende der Tabelle sind wahrlich zu ignorieren, da bereits die ersten Fahrer ausgefallen waren, als es noch nass war und das DRS noch verboten. So verunfallte Jolyon Palmer bereits zu Beginn der zweiten Rennrunde, als es noch sehr rutschig war. Auch Räikkönens Ausfall folgte kurz nach dem Safety-Car, hinter dem das Rennen gestartet wurde. Die langsamte Topspeed eines angekommen Fahrers war die von Pascal Wehrlein, dem mit 282,5 km/h nicht nur knapp 15 km/h auf die Spitze fehlten, sondern auch 3,7 km/h auf den eigenen Teamkollegen.

Die Topspeeds der letzten fünf Jahre in Monaco

JahrFahrerTeamMotorGeschwindigkeit
2015Sergio PerezForce IndiaMercedes295,8 km/h
2014Lewis HamiltonMercedesMercedes290,0 km/h
2013Jenson ButtonMcLarenMercedes289,0 km/h
2012Nico RosbergMercedesMercedes285,1 km/h
2011Lewis HamiltonMcLarenMercedes289,0 km/h

Der historische Vergleich zeigt, wie sich die Höchstgeschwindigkeiten in den vergangenen Jahren entwickelten. Zum ersten Mal wurde 2014 mit den neuen Hybridmotoren die Marke von 290 km/h erreicht, im Folgejahr war das Feld bereits knapp 6 km/h schneller. In diesem Jahr war die Verbesserung nicht so groß, was aber auch zum Teil am Start im Regen und der damit nicht so guten Strecke lag, wie Pascal Wehrleins Höchstgeschwindigkeit aus der Qualifikation zeigt. Traditionell waren die Geschwindigkeiten in Monaco im Rennen wegen des Windschattens höher.