Servus Red Bull! Fahrerwechsel - Sieg - Pole: Der britisch-österreichische Rennstall macht endlich wieder von sich reden - und das mit positiven Schlagzeilen. Nach Max Verstappens fulminantem Einstand bei den Bullen in Barcelona - inklusive Premierensieg und Altersrekord - drückt nun auch Daniel Ricciardo den Power-Knopf: Mit der ersten Pole Position seiner Karriere wollen die Bullen auch in Monaco feiern. Die Chancen dafür stehen gut!

Ricciardo erstmals auf der Pole Position

"Es ist definitiv ein besonderer Ort für meine erste Pole", freute sich der Red-Bull-Pilot über die Bestzeit im Monaco-Qualifying - und damit über die prestigeträchtigste Pole der gesamten Formel-1-Saison. In 1:13.622 Minuten besiegte der Australier den Zweitplatzierten Nico Rosberg um 0,169 Sekunden. "Diese Runde war Dynamit", jubelte danach Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Es war die Leistung von Fahrzeug, Pilot und unserem Tag Heuer-Antrieb - es kam alles zusammen", wollte auch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko am Samstag mit Lob nicht sparsam umgehen.

Nach Max Verstappens Überraschungssieg in Spanien starteten die Bullen in Monaco dort, wo sie in Barcelona aufgehört hatten: Bestzeit im zweiten Freien Training für Ricciardo - und nun die wohlverdiente Pole. "Ich wusste, dass wir eine Chance darauf haben würden", erzählte der australische Strahlemann am Samstag. "Ich hatte es die ganze Zeit im Hinterkopf."

Ricciardo war am Samstag in Monaco der schnellste Pilot, Foto: Red Bull
Ricciardo war am Samstag in Monaco der schnellste Pilot, Foto: Red Bull

Für den Australier ist seine Premieren-Pole der schon lang ersehnte Erfolg - vor allem nachdem er in Spanien noch gegen Debütant Verstappen den Kürzen ziehen musste: "Nach Barcelona, hatte ich das Gefühl gehabt, gut gefahren zu sein, aber nicht die optimale Belohnung bekommen zu haben. Ich hatte aber viel Selbstbewusstsein. Jetzt bin ich in der Position, zurückzuschlagen", lautet seine Kampfansage für Monaco.

Einen teaminternen Kampf der Bullen wird es in Monaco allerdings nicht geben. Verstappen wird am Sonntag nämlich vom Ende des Grids starten. Der Youngster crashte im ersten Qualifying-Abschnitt am Ausgang des Schwimmbad-Komplexes. "Es wird kein einfaches Rennen sein", sagte der 18-Jährige danach.

Lauda: Ricciardo ist auf Sieg gestellt

Ganz im Gegensatz zu Ricciardo: Die Ausgangsposition für den Honeybadger könnte besser nicht sein. Eine Pole Position in Monaco ist fast schon ein Garant für einen Sieg: Zehn der letzten zwölf Pole-Setter konnten ihre Position auch ins Ziel fahren. Das weiß auch die Konkurrenz: "Ricciardo ist auf Sieg gestellt - vorausgesetzt, er kommt am Start gut weg", deutet Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda einen möglichen Red-Bull-Sieg schon an.

Niki Lauda zeigt sich in Monaco beunruhigt., Foto: Sutton
Niki Lauda zeigt sich in Monaco beunruhigt., Foto: Sutton

Red Bull sieht sich zudem aufgrund der Reifenwahl im Vorteil. Als einziger Top-10-Pilot wird Ricciardo im Fürstenstaat mit Supersoft-Pneus starten - während die Konkurrenz Ultrasofts aufgezogen hat. "Damit sind wir viel flexibler - etwa bei der Einteilung unseres Boxenstopps. Wir können uns in Ruhe ansehen, was die anderen machen", hofft Marko auf die Optionenvielfalt dieser Reifenwahl. "Das bringt ihm einen Vorteil. Ich bin beunruhigt", stimmt auch Lauda zu.

Ob diese Strategiewahl den Bullen wirklich zugutekommt, wird sich am Sonntag zeigen. "Warten wir ab, was morgen bringt. Wir haben einige Optionen im Rennen", hält sich Ricciardo hingegen noch zurück. "Heute konnte ich alles rausholen. Es sah gut aus, hoffentlich wird es das morgen auch."