Pascal Wehrlein musste sich in den ersten beiden Trainingssessions zum Grand Prix von Monaco nicht nur hinter beiden Sauber, sondern auch hinter Teamkollege Rio Haryanto einreihen. Angesichts der unterschiedlichen Voraussetzungen, ließ sich der junge Deutsche davon allerdings nicht beirren.

"Für mich war es am wichtigsten, Streckenzeit zu bekommen. Ich war noch nie hier, während mein Teamkollege die letzten vier Jahre in der GP2 hier gefahren ist", so der 21-jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com. Das Erfahrungsdefizit ist eine plausible Erklärung für den Rückstand von knapp zwei Zehntelsekunden auf Haryanto in der Session am Nachmittag. Der Indonesier erreichte seine Bestzeit allerdings innerhalb von nur zehn Runden, da er kurz darauf seinen Manor vor der Hafenschikane in die Leitplanken setzte.

Wehrleins Teamkollege Haryanto fiel am ersten Trainingstag den Straßen von Monaco zum Opfer, Foto: Sutton
Wehrleins Teamkollege Haryanto fiel am ersten Trainingstag den Straßen von Monaco zum Opfer, Foto: Sutton

Wehrlein selbst kam dafür im 2. Freien Training auf 46 Runden, was allerdings auch keine Selbstverständlichkeit war. "Es ist schwierig, das Limit zu finden. Ich hatte auch ein paar Momente, in denen ich fast abgeflogen wäre", sagte Wehrlein. Somit war die Zeitenjagd für den Mercedes-Junior am ersten Trainingstag maximal sekundär. "Es geht nicht um Zeit. Ich lerne in jeder Runde etwas, da ich hier noch nie gefahren bin. Deshalb denke ich, dass ich selbst am Samstag noch etwas lernen werde", fügte der Deutsche an.

Seine Taktik scheint für Wehrlein bisher aufgegangen zu sein. "Nach meinen Longruns im 2. Freien Training habe ich schon viel mehr Selbstvertrauen. Darauf kommt es auf dieser Strecke an", sagte Wehrlein.

Ultrasoft kommt spät auf Touren

Wie für das gesamte Feld war auch Wehrlein das erste Mal in dieser Saison an einem Rennwochenende auf dem Ultrasoft-Reifen unterwegs. Das erwartete Bild, mit dem Reifen schnell auf eine gute Rundenzeit zu kommen, zeichnete sich bei ihm jedoch noch nicht ab. "Bei mir war die siebte Runde auf dem Reifen die schnellste", so Wehrlein.

Im Kampf mit Sauber stand Manor am Donnerstag auf verlorenem Posten. Aufgegeben hat Wehrlein deshalb aber noch nicht. "Wir sind zwar einigermaßen konkurrenzfähig, aber im Moment noch ganz hinten. Hoffentlich wird es am Samstag besser", sagte er im Hinblick auf den Rest des Wochenendes.

In Sachen Strategie hat sich Manor noch nicht festgelegt. Das Team versucht allerdings, den gleichen Weg zu gehen, den die meisten anderen Teams ins Auge gefasst haben. "Ich denke, jeder plant mit einer Einstopp-Strategie und das können wir hoffentlich auch schaffen", so Wehrlein weiter.