Kimi Räikkönen heißt am Monaco-Donnerstag einmal mehr in dieser Formel-1-Saison der schnellere Ferrari-Pilot. Doch Glückseligkeit herrscht trotzdem nicht beim Finnen. Schon am Vortag hatte Räikkönen erklärt, es bedeute ihm nichts, in der WM gerade vor Sebastian Vettel zu rangieren. Immerhin gehe es aktuell nicht um die Positionen eins oder zwei. Daher sei das einzige Ziel, Ferrari siegfähig zu machen.

Genau auf dem Weg zu diesem Ziel läuft es für Ferrari am nächsten Tag, im Donnerstagstraining in Monte Carlo, jedoch eher bescheiden. Räikkönen ist zwar schneller als Vettel, doch bedeutet seine persönliche Bestzeit nur Rang sieben im Gesamtklassement. Stolze 1,4 Sekunden fehlen auf den Tagesschnellsten Daniel Ricciardo im Red Bull. Selbst beide Toro Rosso liegen noch vor beiden Ferrari, Vettel rangiert gar nur als Neunter am Ende der Top-10. Noch dazu plagen sich die Ferrari-Piloten sichtlich mit ihren Boliden. Es rutscht und - im Fall Vettels - rappelt sogar.

Doch ist es nicht all das, was Kimi Räikkönen am Nachmittag so richtig auf die Palme bringt. Durch die durchwachsene Vorstellung Ferraris - normalerweise zeigt die Scuderia gerade in den ersten Trainings eine starke Pace - sieht sich Räikkönen vielen kritischen Fragen zur Performance seines Teams ausgesetzt. Fragen, die dem Finnen mal so gar nicht gefallen.

Kimi Räikkönen rutschte am Donnerstag in Monaco ziemlich rum, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen rutschte am Donnerstag in Monaco ziemlich rum, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen verteidigt Ferrari

"Ihr stellt es so hin, als sei es ein massives Problem, aber Menschen machen Fehler. Und im Training geht das in Ordnung", verteidigt Räikkönen sein Team. "Ich verstehe nicht, warum ihr versucht, so ein massives ... das sind verrückte Fragen!", poltert Räikkönen. Keine Spur mehr vom coolen Iceman.

"Es ist nur das erste Training gewesen. Es war kein idealer Tag, aber wie viele Sessions laufen überhaupt ideal?", fragt er aufgebracht. Nur, um dann wieder in guter, alter Räikkönen-Manier anzufügen: "Es ist eben, wie es ist." Jetzt gebe es eben noch viel zu verbessern. Er hoffe, das es dem Team gelingen werde.

Allerdings setzt Räikkönen da großes Vertrauen in Ferrari. "Es war heute Nachmittag schon besser als heute Morgen. Also haben wir uns bereits verbessert", sagt er. "Aber klar: Es gibt da noch einiges an Arbeit zu erledigen, weil das hier auch nicht der einfachste Ort ist, wenn die Dinge nicht ganz genau so laufen wie du es willst", weiß Räikkönen aus all seiner Erfahrung.

Besonders Arbeiten müsse man unterdessen noch an der Performance der Reifen. "Es ist das erste Mal, dass wir den Ultrasoft an einem Rennwochenende benutzen. Er fühlt sich wie der am besten passende Reifen von allen, die wir hier haben, an. Aber wir müssen noch einen Weg finden, um sie etwas besser zum Arbeiten zu bringen", sagt Räikkönen.