Sebastian Vettel erlebte einen ausgesprochen gebrauchten Donnerstag in Monaco. Der Ferrari-Pilot kam im zweiten Freien Training an der Cote d'Azur nicht über den neunten Platz hinaus, zudem touchierte er zwei Mal die Streckenbegrenzung.

Den ersten Fauxpas leistete sich Vettel nach Kurve fünf, wo er sich drehte und mit dem Heckflügel an der Leitplanke anstieß, was einen Defekt zur Folge hatte. Mit einem neuen Flügel ausgerüstet touchierte Vettel kurze Zeit später dann auch die Streckenbegrenzung ausgangs St. Devote und beschädigte sich dabei die Felge.

"Wichtig ist, dass man hier sauber durchkommt, und das ist mir nicht gelungen. Ein paar Mal angeeckt - das ist nicht optimal", gab Vettel im Anschluss selbstkritisch zu. Warum er so fehlerbehaftet unterwegs war, wollte der vierfache Champion nicht so recht verraten, sondern gab sich eher kryptisch. "Wir haben ein paar Sachen probiert und ein paar sind in die Hose gegangen. Klar war es nicht meine Absicht, anzustoßen, aber man probiert eben alles und dann geht es auch mal schief."

Bei den ausprobierten Sachen handelte es sich nicht zuletzt um die beiden härteren von Pirelli nach Monaco gelieferten Reifenmischungen. Während die Konkurrenz hauptsächlich auf den Ultrasofts unterwegs war, fuhr Ferrari viel mit den Supersofts und Softs. Wenig Grip und eine Rutschpartie waren die logische Folge.

Die Bestzeit im Fürstentum ging nicht wie für üblich an Mercedes, sondern Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo hatte recht deutlich die Nase vorne. "Sie waren stark und ich glaube, sie werden auch am Samstag stark sein", meinte Vettel in Richtung seines langjährigen Teams, das in Monaco zum ersten Mal die Ausbaustufe des Renault-Motors zum Einsatz bringt. Nachsatz: "Wir schauen aber nur auf uns und werden im Idealfall davor stehen."

Sebastian Vettels Stimmung war schon einmal besser, Foto: Sutton
Sebastian Vettels Stimmung war schon einmal besser, Foto: Sutton

Qualifying-Problem gelöst?

Damit es mit einem guten Rennergebnis klappt, bedarf es eines guten Qualifyings - nirgendwo anders gilt diese Prämisse so sehr wie in Monaco. Zuletzt hatte Ferrari im Zeittraining allerdings hart zu kämpfen gehabt, kam in Barcelona nicht über die dritte Startreihe hinaus. Wiederholt sich dieses Schauspiel auch an der Cote d'Azur, kann die Scuderia den Grand Prix wohl schon vor dem Erlöschen der Ampeln abschreiben.

"Es ist eine ganz andere Strecke und ganz andere Bedingungen und ganz andere Reifen", gibt sich Vettel jedoch optimistisch und erwartet, diesmal wieder deutlich konkurrenzfähiger zu sein. "Ich denke, dass wir am Samstag ganz normal unterwegs sein sollten und die Probleme von Barcelona uns nicht zu sehr tangieren."