Drei Tage nach seinem sensationellen Sieg beim Großen Preis von Spanien saß Max Verstappen wieder im Red-Bull-Cockpit. Diesmal ging es für den niederländischen Shootingstar jedoch nicht um Punkte und Pokale, sondern es stand gewöhnliche Testarbeit auf dem Programm. Im Fokus stand dabei der verbesserte Renault-Motor, den die Franzosen in Barcelona zum ersten Mal erproben.

Verstappen ist momentan das Objekt der Begierde der Medien, Foto: Sutton
Verstappen ist momentan das Objekt der Begierde der Medien, Foto: Sutton

"Ich denke, es war positiv", sagte Verstappen, der mit einer Bestzeit dort anschloss, wo er am Sonntag aufgehört hatte. "Wir wollten heute hauptsächlich die Daten und die Zuverlässigkeit überprüfen, und das ist gut verlaufen."

Insgesamt spulte der Niederländer 118 problemlose Runden mit dem RB12 ab und nutzte die Zeit auf der Strecke auch dazu, um sein noch relativ neues Arbeitsgerät besser kennenzulernen. "Es war von der ersten Runde an angenehm zu fahren, ich konnte viele Sachen testen und mich auch weiter ans Auto gewöhnen", zog Verstappen ein rundum zufriedenes Fazit. "Wir haben viele Sachen getestet, es sieht alles sehr positiv aus."

Neuer Renault-Motor schon in Monaco?

Renaults eigentlicher Plan sah vor, den neuen Motor - Brennraum und Zylinderkopf wurden überarbeitet - zum ersten Mal Mitte Juni beim Großen Preis von Kanada im Rennen zum Einsatz zu bringen. Nun könnte das Debüt aber doch schon zwei Wochen früher stattfinden, beim sechsten Saisonlauf in Monaco, wo sich Red Bull aufgrund der Streckencharakteristik erneut gut Chancen auf ein Spitzenergebnis ausrechnet.

"Man möchte immer mehr Power haben", würde Verstappen das aufgemotzte Aggregat jedenfalls gerne schon im Leitplankendschungel an der Cote d'Azur fahren. "Ich denke, wir haben dort eine gute Chance", kann sich der 18-Jährige vorstellen, seinen Erfolg aus Barcelona zu wiederholen. "Aber zuerst müssen wir uns in Ruhe vorbereiten und dann werden wir sehen, wo wir landen."

Magnussen schwärmt von guter Fahrbarkeit

Auch Magnussen testete den neuen Motor, Foto: Sutton
Auch Magnussen testete den neuen Motor, Foto: Sutton

Ebenfalls mit dem neuen Motor war am Mittwoch Renault-Werkspilot Kevin Magnussen unterwegs, und auch das Fazit des Dänen fiel durch die Bank positiv aus. "Es fühlt sich gut an, vor allem die Fahrbarkeit ist besser als mit dem alten Motor", betonte Magnussen, wenngleich er einräumte, dass die absoluten Geschwindigkeitsunterschiede im Cockpit kaum einzuschätzen seien. "Fährst du 330 oder 333? Das ist schwierig zu merken."

"Diese Power Unit ist besser als die alte, und das, obwohl wir nicht viel Zeit hatten, daran zu arbeiten. Es gab sofort aus der Box heraus eine bessere Fahrbarkeit, hoffentlich ist auch die Leistung ein guter Schritt", schilderte Magnussen, der sich rasch dem Feintuning des Aggregats zuwenden konnte. "Jeder Motor ist ein bisschen anders und man braucht Feintuning immer, auch wenn es keine neue Spezifikation ist. Ich bin glücklich, dass es fahrbar ist."