2015 war die Kritik an Renault groß. Red Bull beklagte sich über fehlende Leistung des französischen Antriebssystems. Daher standen sowohl Red Bull als auch Toro Rosso auch lange ohne unterschriebenen Motorvertrag für diese Saison dar. Während Toro Rosso sich mit Ferrari auf 2015er Aggregate einigen konnte, versöhnte sich Red Bull mit Renault, allerdings mit Tag Heuer als Motornamen.

Die guten Ergebnisse vom Saisonbeginn 2016 haben die Beziehungen zwischen Renault und Red Bull aber wieder gestärkt und sie kann die französische Motorenschmiede sich vorstellen, auch weiterhin Motoren an Red Bull und auch wieder an Toro Rosso zu liefern. Das bestätigte Cyril Abiteboul gegenüber der FIA. Die vier Motorenhersteller müssen bis zum 15. Mai bestätigen, dass sie für die kommende Saison Verträge mit ihren Kunden haben.

Diese Power-Unit sorgte im letzten Jahr für einen Streit zwischen Red Bull und Renault, Foto: Renault Sport F1
Diese Power-Unit sorgte im letzten Jahr für einen Streit zwischen Red Bull und Renault, Foto: Renault Sport F1

"Wir haben immer gesagt, dass wir die Verbindung zu Red Bull nie gänzlich gekappt haben", bestätigte Abiteboul gegenüber Autosport. "Ein Teil des Mercedes-Erfolgs ist der gute Kundenstamm im Feld. Alleine kann man es nicht schaffen. Red Bull ist ein sehr starkes Team und wir haben viele Gründe weiter mit ihnen zu arbeiten. So lange sie zufrieden sind, gibt es keinen Grund, die Zusammenarbeit zu beenden."

Bis zur nächsten Deadline der FIA, dem 1. Juni soll ein Vertag unterzeichnet werden, sofern Renault zeigt, dass die B-Spezifikation des Motors genau so stark ist wie angekündigt. "Es gibt theoretische Werte vom Prüfstand und wir wollen sehen, wie diese in der Praxis aussehen", bestätigte Dr. Helmut Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com. Das neue Antriebssystem soll dabei zum ersten Mal beim Test in Barcelona in der nächsten Woche eingesetzt werden. "Für uns ist der Test sehr wichtig", betonte Abiteboul.

Die Erwartungen von Red Bull sind natürlich hoch, doch Renault macht sich keine Sorgen. "Wir haben die Fähigkeit die Erwartungen zu erfüllen und wir wollen zeigen, dass wir es ernst meinen", so Abiteboul. Die endgültige Entscheidung hängt dann jedoch von Red Bull ab. "Wir hoffen, dass wir sie überzeugen können, dass wir ein konkurrenzfähiges Produkt liefern können." Auf die Frage, ob Red Bull mit dem Motorupgrade, sofern die Zahlen stimmen, an Mercedes dran ist, antwortete Marko zufrieden: "Ja, dann ist man dran, und auf winkeligen Kursen sollten wir vorne sein."

Gegen eine Rückkehr gibt es laut Abiteboul auch keine Gründe von Renaults Seite: "Sie werden Momentan jedoch von Ferrari ausgestattet und ich denke, sie sind zufrieden." Sollte es jedoch das Interesse von Red Bull geben, beide Teams wieder mit dem gleichen Motor auszustatten, so würde sich laut dem Franzosen auch dafür eine Lösung finden.