Der Start ins Spanien-Wochenende war für Pascal Wehrlein vielversprechend. Manor brachte viele neue Teile mit nach Barcelona und verbrachte den Freitag damit, diese zu testen und die Abstimmung zu optimieren. Dadurch konnten sie Sauber und zumindest einen der beiden Haas-F1-Piloten deutlich hinter sich lassen.

Wie viel besser der Manor auch im Vergleich zum letzten Jahr ist, zeigt ein einfacher Blick auf die Zeiten. Durch die weicheren Reifen und die Weiterentwicklungen war die Bestzeit von Nico Rosberg in der zweiten Trainingssitzung 2,9 Sekunden schneller als die schnellste Runde 2015 durch Lewis Hamilton in der gleichen Session. Pascal Wehrlein war gleichzeitig gut zwei Sekunden näher an der Spitze als Will Stevens im vergangenen Jahr. Insgesamt ist Manor also knapp fünf Sekunden schneller als in der letzten Saison.

Mit seiner Bestzeit von 1:26.960 Minuten war der Deutsche sogar nur eine Zehntelsekunde langsamer als die Bestzeit im zweiten Training von 2015. Wehrlein erklärt diese krasse Steigerung auch durch die neuen Teile, die das Team mit nach Barcelona gebracht hat: "Wir haben einige gute Fortschritte durch unsere Entwicklungen sehen können, aber wir werden erst im dritten Training sehen, wo wir stehen, wenn alle mit dem weicheren Reifen gefahren sind."

Haryanto fuhr im ersten Training noch mit den alten Teilen, Foto: Sutton
Haryanto fuhr im ersten Training noch mit den alten Teilen, Foto: Sutton

Einen weiteren Vergleichswert liefert Rio Haryanto, der erst zum zweiten Training auf die neuen Teile umstieg. Fehlte dem Indonesier im ersten Training noch eine ganze Sekunde auf seinen Teamkollegen, konnte er den Rückstand in den zweiten 90 Minuten auf nur noch drei Zehntelsekunden reduzieren.

Doch obwohl die Ergebnisse gut aussahen, warf Wehrlein ein, dass noch einiges an Arbeit vor dem Team liegt. "Wir haben noch Balance-Probleme, die wir lösen müssen", gab der Deutsche zu. Allerdings hat das Team mit 142 Runden genügend Daten gesammelt, um rechtzeitig zur Qualifikation eine optimierte Abstimmung zu entwickeln.

Reifenabnutzung in Barcelona kein Problem

Für das Rennen sieht es zudem auch positiv aus, denn nach mehreren Rennen mit Reifenproblemen könnte Manor in Spanien auch im Rennen die gezeigte Pace halten können. "Wir schienen nicht die gleichen Probleme mit der Abnutzung zu haben, die uns in den vorherigen Rennen plagten", erklärte Wehrlein. Allerdings bleibt auch bei diesem Punkt abzuwarten, was die Konkurrenz noch zu leisten im Stande ist.