Aufregender Auftakt ins Sochi-Wochenende: Nico Rosberg fuhr im 1. Freien Training zum Russland GP die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot setzte sich deutlich vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton durch. Für Aufsehen sorgte aber vor allem die Installationsrunde von Daniel Ricciardo: Red Bull fuhr zum ersten Mal mit Windschutzscheibe, dem sogenannten Aero Screen am Fahrzeug.

Die Platzierungen: Die Mercedes vorne, das ist nichts Neues. Überraschend groß jedoch der Abstand zwischen Rosberg und Hamilton: Mit 1:38.127 war der Deutsche gut sieben Zehntelsekunden schneller als Hamilton. Sebastian Vettel als Drittem fehlen bereits 1,2 Sekunden auf die Bestzeit. Auf vier sortierte sich Teamkollege Kimi Räikkönen ein. Die Ferrari-Piloten setzten ihre Runden allerdings auf den Soft-Reifen, während Mercedes schon die Supersofts aufzog. Mercedes hatte sich vor dem Wochenende für acht Sätze Supersoft entschieden, Ferrari für lediglich sechs.

Hinter dem Ferrari-Duo belegte Felipe Massa Rang fünf. Massa verpasste die erste Hälfte des Trainings wegen Problemen an seiner Kupplung. Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas und Daniil Kvyat belegten die Plätze dahinter. Sowohl Williams, als auch Red Bull fuhren ihre schnellsten Runden auf den Supersofts. Umso überraschender, dass sie die Ferrari-Zeiten nicht schlagen konnten.

Sergio Perez und Carlos Sainz komplettierten die Top-10 des 1. Trainings ins Russland. Dahinter reihte sich das McLaren-Duo, angeführt von Jenson Button ein. Für Pascal Wehrlein reichte es auf den Soft-Reifen lediglich zu Platz 20.

Die Zwischenfälle: Die glatte Asphaltoberfläche machte den Fahrern einmal mehr zu schaffen. Die Zuschauer im Sochi Autodrom bekamen am Freitagmorgen zahlreiche Dreher zu sehen. Zu den prominentesten Opfern zählen Lewis Hamilton, Jenson Button, Daniil Kvyat und Sebastian Vettel, der sich sogar zweimal innerhalb weniger Minuten von der Strecke kreiselte.

Die Freitagsfahrer: Nico Hülkenberg verpasste das Training, weil Force India den Mexikaner Alfonso Celis erneut ans Steuer ließ. Celis belegte am Ende den 22. und letzten Rang. Besser schlug sich Renault-Mann Sergey Sirotkin, der kurz vor seinem Heimrennen ins Renault-Team aufgenommen wurde. Der Russe belegte am Ende Rang 13, Kevin Magnussen musste für ihn im 1. Freien Training weichen.

Die Technik: Die Technik stand ganz im Zeichen des Aero Screen. Daniel Ricciardo ging gleich zu Beginn der Session mit der Windschutzscheibe auf die Strecke und drehte eine Installationsrunde. Viel mehr Runden sind mit dem Aufbau nicht möglich, weil der Aero Screen die Luft über die Lufthutze leitet und das Auto somit nicht mit ausreichend Kühlung versorgt wird.

Daniel Ricciardo mit Aero Screen beim 1. Freien Training zum Russland GP, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo mit Aero Screen beim 1. Freien Training zum Russland GP, Foto: Sutton

Das Wetter: Kühl. Während sich am frühen Morgen die Sonne noch häufiger zeigte, war der Himmel während der Trainingssitzung meist bedeckt. Das Thermometer stieg auf lediglich 15 Grad Luft- und 30 Grad Asphalttemperatur.

Die Analyse: Weil Ferrari die Supersoft-Reifen gar nicht aufzog, hinkt der Vergleich zwischen Mercedes und Ferrari natürlich gewaltig. Ein gutes Zeichen allerdings, dass Ferrari auf Soft vor Red Bull auf Supersoft blieb. Was natürlich nicht fehlen darf: Die halbe Red-Bull-Cockpit-Kanzel sieht im Fahrbetrieb noch sehr gewöhnungsbedürftig aus.