Top: Seriensieger Rosberg

Für Nico Rosberg gab es zum dritten Mal Sieger-Champagner, Foto: Sutton
Für Nico Rosberg gab es zum dritten Mal Sieger-Champagner, Foto: Sutton

Wenn es in der Formel 1 momentan eine Konstante gibt, dann trägt sie den Namen Nico Rosberg. Der Mercedes-Pilot feierte in Shanghai den dritten Sieg im dritten Rennen und hält saisonübergreifend schon bei sechs Erfolgen in Serie. Damit liegt Rosberg ganz klar auf Titelkurs, denn jeder Fahrer, der die ersten drei Saisonrennen für sich entschied, krönte sich am Ende des Jahres auch zum Weltmeister. Rosbergs Vorsprung auf Teamkollege Lewis Hamilton beträgt bereits komfortable 36 Punkte, womit er sich schon einen Ausfall leisten könnte und dennoch in Front bleiben würde.

Top: Red-Bull-Auferstehung

Red Bull schaffte zum ersten Mal 2016 den Sprung auf das Podium, Foto: Sutton
Red Bull schaffte zum ersten Mal 2016 den Sprung auf das Podium, Foto: Sutton

Red Bull ist zurück im absoluten Spitzenfeld der Formel 1! Mit den Plätzen drei und vier durch Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo gaben die ehemaligen Seriensieger ein starkes Lebenszeichen von sich, wenngleich vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen wäre, hätte der Australier in Führung liegend keinen Reifenschaden erlitten. Mit dem guten Abschneiden auf dem kurvigen Shanghai International Circuit stellte Red Bull einmal mehr unter Beweis, dass man vielleicht über das beste Chassis im Feld verfügt. Zu denken geben sollte dies Motorenpartner Renault, doch dazu weiter unten mehr...

Top: Action pur

Im ganzen Feld gab es packende Zweikämpfe, Foto: Sutton
Im ganzen Feld gab es packende Zweikämpfe, Foto: Sutton

Man kann der Formel 1 dieser Tage ja viel vorwerfen, langweilig ist das Gebotene - trotz der Seriensiege des Nico Rosberg - allerdings sicherlich nicht. In Shanghai wurde von der ersten bis zur letzten Runde rassige Rennaction mit unzähligen Überholmanövern geboten, die das Herz eines jeden Motorsportfans höher schlagen ließ. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, durch das Feld zu pflügen", brachte es Sebastian Vettel, der von Platz 15 auf Rang zwei nach vorne fuhr, auf den Punkt. Bitte mehr davon!

Top: Viel Flügelsalat, kein Ausfall

Trotz vieler Mühe: alle Piloten brachten ihre Autos ins Ziel, Foto: Sutton
Trotz vieler Mühe: alle Piloten brachten ihre Autos ins Ziel, Foto: Sutton

Obwohl beim Fallen der Zielflagge aufgrund der vielen Zweikämpfe und Kollisionen kaum ein Auto mehr vollständig war, stand in China bei den Ausfällen die Null. Das ist insofern bemerkenswert, weil es in der langen Geschichte der Formel 1 zuvor nur fünf Rennen gegeben hatte, bei denen ebenfalls alle Fahrer in die Wertung kamen.

Flop: Ferrari-Kollision

Kimi Räikkönen stand nach der Kollision mit Sebastian Vettel ohne Frontflügel da, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen stand nach der Kollision mit Sebastian Vettel ohne Frontflügel da, Foto: Sutton

Ausgerechnet vor den Augen des extra angereisten Präsidenten Sergio Marchionne passierte bei Ferrari, was unter keinen Umständen passieren darf: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen lieferten sich in der ersten Kurve eine teaminterne Kollision, die beide Piloten weit zurückwarf. Ursächlich für den Zusammenstoß war ein Verbremser Räikkönens und nicht, wie von Vettel zunächst behauptet, ein zu ungestümes Manöver von "Torpedo" Daniil Kvyat. Das sah auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene so, der seinen Schützling nach dem Rennen tadelte: "Man zeigt nicht mit dem Finger auf andere."

Flop: Hamilton-Pech

Lewis Hamilton erlebte ein Wochende zum Vergessen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton erlebte ein Wochende zum Vergessen, Foto: Sutton

Lewis Hamilton ist dieser Tage wahrlich nicht vom Glück verfolgt. War der Mercedes-Pilot in den ersten beiden Saisonrennen wegen seiner schwachen Starts noch selbst schuld, trotz Pole Position nicht gewonnen zu haben, fiel er in China den Umständen zum Opfer. Nach einem Motordefekt konnte der Brite das Qualifying nur aus der Zuschauerrolle verfolgen und musste aus der letzten Reihe starten, und im Rennen kollidierte er in der ersten Kurve mit Felipe Nasr, was einen kaputten Frontflügel sowie eine beschädigten Unterboden zur Folge hatte. Am Ende schleppte Hamilton seinen angeschlagenen Silberpfeil als Siebter über die Ziellinie - Schadensbegrenzung.

Flop: Haas ohne Punkte

Esteban Gutierrez sah zum ersten Mal das Ziel, blieb aber ohne Punkte, Foto: Sutton
Esteban Gutierrez sah zum ersten Mal das Ziel, blieb aber ohne Punkte, Foto: Sutton

Eigentlich ist es für das Haas F1 Team eine Auszeichnung, wegen eines Nullers im dritten Rennen der Teamgeschichte als Flop bezeichnet zu werden. Nach den Plätzen sechs und fünf zum Auftakt durch Romain Grosjean waren die Erwartungen bei den amerikanischen Newcomern aber auch in China hoch, wurden diesmal jedoch nicht erfüllt. Grosjean kam nicht über den 19. Platz hinaus und Esteban Gutierrez musste sich mit Rang 14 begnügen. Damit gelang dem Mexikaner nach zwei Ausfällen aber immerhin die erste Zielankunft seit dem Saisonfinale 2014 - also doch noch ein kleines Erfolgserlebnis.

Flop: Renault unterirdisch

Renault fährt momentan weit hinterher, Foto: Sutton
Renault fährt momentan weit hinterher, Foto: Sutton

Ja, richtig gelesen - Renault hat tatsächlich am Großen Preis von China teilgenommen. Zu merken war davon allerdings herzlich wenig, denn wie schon in den ersten beiden Saisonrennen waren die Franzosen alles andere als konkurrenzfähig, wenngleich das Abschneiden in Shanghai ganz besonderen Anlass zur Sorge geben sollte. Jolyon Palmer kam nicht über den letzten Platz hinaus und auch Kevin Magnussen wird sich seinen 17. Rang kaum eingerahmt über das Bett hängen. Dass das schwache Abschneiden nicht am Motor lag, zeigte Red Bull auf. Vielmehr hat Renault massive Nachteile beim Chassis und wird den Fokus daher wohl schon bald auf 2017 richten und die aktuelle Saison früh abschreiben.