Der Große Preis von China war ein richtiges Spektakel. Von der ersten bis zur letzten Runde wurde in Shanghai so viel Action wie schon lange nicht mehr geboten. Die deutschen Fernsehzuschauer honorierten das allerdings nicht - RTL verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Quoten-Minus.

Durchschnittlich lockte das Rennen in China 3,2 Millionen Zuschauer vor den Fernsehschirm, rund 640.000 weniger als in der vergangenen Saison. Der Marktanteil in der allgemeinen Zielgruppe belief sich auf 34,2% (nach 42,6% im Vorjahr), in der Zielgruppe der werberelevanten 14-59-Jährigen erreichte RTL 30,3% (2015: 40,3%).

Erklären lässt sich der starke Rückgang womöglich mit dem Umstand, dass 2015 Sebastian Vettel in Malaysia, dem Rennen vor dem China GP, seinen ersten Ferrari-Sieg gefeiert hatte und deshalb größeres Interesse am Rennen in Shanghai bestand. Gegen diese Theorie spricht hingegen, dass die Zahlen zwischen 2014 und 2015 stabil geblieben waren.

Nicht zuletzt wegen der frühen Startzeit um 8:00 Uhr war der China GP lediglich die drittmeistgesehene Sendung des Tages auf RTL. Die Nachrichten des Kölner Privatsenders wurden von 3,68 Millionen Zuschauern verfolgt, und "Schwiegertochter gesucht" stach die Formel 1 mit 3,47 Millionen Zuschauern ebenfalls aus.

Rückgang auch in Österreich, aber starker Marktanteil

Ein Minus gab es auch in Österreich zu verzeichnen, allerdings fiel dieses nicht so stark wie in Deutschland aus. Der ORF erreichte mit der Übertragung des Großen Preises China durchschnittlich 265.000 Zuschauer, im Vorjahr waren es noch 273.000 gewesen.

Der Marktanteil des öffentlich-rechtlichen Senders belief sich dabei auf stolze 45% - das bedeutet, fast jeder zweite Österreicher, der am Sonntagmorgen fernsah, entschied sich für die Formel 1.