Defekt & loses Rad: Drama um Hamilton & Hülkenberg - Qualifying: Pole für Rosberg - Ferrari enttäuscht

Die Rosberg-Show in der Formel-1-Saison 2016 geht weiter: Erste Pole Position für Nico Rosberg in diesem Jahr. Bei den ersten beiden Saisonläufen ging der WM-Spitzenreiter jeweils von Platz zwei ins Rennen. Nehmen ihm startet beim Großen Preis von China auf dem Shanghai International Circuit überraschend Daniel Ricciardo im Red Bull.

Erst in Reihe zwei finden sich die beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ein, die beide Fehler im letzten Sektor machten und damit eine bessere Platzierung verschenkten. Die dritte Reihe führt Valtteri Bottas im Williams vor Daniil Kvyat, Sergio Perez, Carlos Sainz, Max Verstappen und Nico Hülkenberg an.

Das sagen Rosberg, Ricciardo & Räikkönen zum Qualifying

Nico Rosberg: "Wir sind zufrieden. Das Auto funktionierte im Qualifying gut. Ich bin mit der Pole natürlich zufrieden. Das hatte ich nicht erwartet. Leider kam es nicht zum Kampf gegen Lewis, aber ich bin happy. Das gesamte Wochenende ist glatt gelaufen. Ich habe heute wieder eine gute Runde erwischt. Ferrari war an diesem Wochenende sehr, sehr nah dran. Kimi hatte einen großen Fehler drin. Alles musste passen, um sie zu schlagen."

Daniel Ricciardo: "Ich glaube nicht, dass wir das Qualifying bestens begonnen haben. Unsere Balance sah nicht gut aus. Im Q3 hatten wir etwas mehr Speed und die Ingenieure haben das Auto besser angepasst. Platz zwei ist unglaublich. Damit hatte ich nicht gerechnet."

Kimi Räikkönen: "Ich bin schon beim ersten Run in der Kurve weit rausgekommen. Leider ist mir das auf dem letzten noch mal passiert. Das war schade. Wir hatten die Chance, heute ganz vorne zu stehen. Aber so etwas passiert. Wir werden versuchen, morgen das Beste daraus zu machen."

ERS-Problem & ausgeschieden: Schwarzes Wochenende für Hamilton

Weltmeister Lewis Hamilton erlebte in China bislang ein Wochenende zum Vergessen. Zunächst musste sein Getriebe wegen eines Schadens vom Bahrain-Wochenende gewechselt werden. Dies zieht eine Strafversetzung um fünf Plätze nach sich. Soweit kommt es allerdings gar nicht: Hamilton schied schon im Q1 ohne eine gezeitete Runde aus. Das Team entdeckte ein ERS-Problem an seinem Silberpfeil, das es nun bis zum Rennen zu lösen gilt. Vom letzten Startplatz erwartet ihn so oder so eine schwierige Aufgabe.

Hamilton erkannte das Problem bereits, als er die Box für seinen Q1-Run verließ. "Das ist natürlich Pech, aber so etwas ist eine Prüfung und ich werde versuchen, daraus zu lernen. Ich bin sicher, dass die Jungs genauso getroffen davon sind wie ich. Aber wir gewinnen und wir verlieren gemeinsam. Wir müssen jetzt das Problem lösen und sicherstellen, dass das bei keinem unserer Autos mehr passiert. Auf dieser Strecke kann man überholen. Allerdings halten die Reifen nicht lange. Also wird es vielleicht nicht so einfach. Aber ich werde selbstverständlich alles geben. Noch ist es nicht vorbei."

China GP in Shanghai: Ergebnisse & Startaufstellung

Das war Q2: Auch im zweiten Qualifying-Abschnitt mangelte es nicht an Drama: Mitten im Schlussspurt der Session verlor plötzlich Nico Hülkenberg das linke Vorderrad seines Force India. Dem Team droht für diesen Zwischenfall eine empfindliche Geldstrafe. Für die Fahrer außerhalb der Top-10 bedeutete der Abbruch jedoch, dass sie keinen weiteren Anlauf mehr machen konnten, um sich für Q3 zu qualifizieren.

"Das Rad ist von einer auf die andere Sekunde von der Aufhängung heruntergesprochen. Normalerweise kündigt sich so etwas an, aber diesmal ging es von einer Sekunde auf die andere", sagte Hülkenberg. "Wir müssen jetzt sehen, ob etwas kaputt gegangen ist. Es ist ziemlich ausgeschlossen, dass das Team das Rad nicht richtig festgezogen hat. Sie waren in der Box und hatten keinen Stress. Es kann aber gut sein, dass noch eine Strafe auf uns zukommt. In der Vergangenheit war die FIA bei solchen Dingen alles andere als zimperlich. Es ist aber noch nichts verloren. Wir haben ein gutes Auto. Ich bin in Q3 und es wäre noch weiter nach vorne gegangen. Ich möchte morgen ein gutes Rennen fahren."

Galerie: Bilder vom Rennen in China

Das war Q1: Das erste Qualifying nach dem gewohnten Format begann mit einem Knall: Ausgerechnet der deutsche Rookie Pascal Wehrlein verlor auf einer nassen Stelle direkt auf einer Bodenwelle zu Beginn der Zielgeraden die Kontrolle über seinen Manor-Boliden, drehte sich und schlug links in der Streckenbegrenzung ein. Das Auto wurde dabei so sehr beschädigt, dass er nicht weiter am Qualifying teilnehmen konnte.

"Das Problem ist die Welle und dahinter was ein Pfütze, die man nicht gesehen hat. Ich konnte nicht viel machen, da ich mit Slicks unterwegs war - da hatte ich keine Chance. Das wäre auch ohne DRS passiert, die Bodenwelle ist sehr extrem und die Pfütze war sehr groß. Ich habe die Stelle nicht unterschätzt", betonte Wehrlein. "Wir haben uns die Strecke genau angeschaut und es war überall trocken, bis auf diese Stelle. Ich konnte nicht viel machen; konnte kaum schnell genug gucken, als mich mein Heck überholt hat." Nach dem Unfall von Wehrlein gab es eine längere Pause, während der die Streckenposten versuchten, die Stelle zu trocknen.

Übersicht: News und Stimmen zum China GP in Shanghai