Red Bull Racing fährt in dieser Saison mit Motoren aus dem Hause Renault, wenngleich diese unter dem Namen TAG Heuer firmieren. Dass das ehemalige Weltmeisterteam und die Franzosen weiterhin gemeinsame Sache machen, stand dabei lange Zeit nicht fest, vielmehr liebäugelte Red Bull mit einem Wechsel zu Ferrari, Honda oder Mercedes und stand kurzzeitig sogar völlig ohne Antriebsstrang für 2016 da.

Wolff: Eine schwierige Aufgabe

Damit sich eine solche Situation nicht wiederholt, soll es ab 2018 in der Formel 1 eine Verpflichtung für Hersteller geben, die Teams mit Motoren zu beliefern. Damit diese auch in Kraft tritt, muss das entsprechende Abkommen bis Ende April verabschiedet werden. "Uns wurde die Aufgabe übertragen, Lösungen zu finden, damit kein Team ohne Motor dasteht. Ich glaube, dass haben alle Motorenhersteller angenommen. Also werden wir versuchen, es abzudecken", erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in China.

Ein für die Kundenteams besonders wichtiger Aspekt des Abkommens wäre die Senkung der Motorenpreise auf zwölf Millionen Euro. "Wir versuchen, das im Rahmenwerk der Vereinbarung unterzubringen. Es ist aber natürlich sehr schwierig, es jedem recht zu machen", hat sich Wolff vorgenommen, diesen Punkt auch in die Tat umzusetzen. Dem Österreicher ist zwar bewusst, dass die Zeit drängt, jedoch geht Wolff davon aus, dass es bis zur Deadline Ende April zu einer Einigung kommen wird. "Wir müssen diese Regeln absegnen und im Moment arbeitet jeder sehr hart daran, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden."

Horner ohne Hoffnung

Weit weniger optimistisch ist hingegen Red-Bull-Teamchef Christian Horner, da neben den Kosten und der Belieferungs-Garantie auch noch weitest gehende Leistungsgleichheit sowie eine Verbesserung des Sounds angestrebt werden. "Wir haben diese vier Kriterien nicht annährend erreicht, und ich denke, wie es bei solchen Dingen leider so oft der Fall ist, wird die Zeit am Ende des Monats ablaufen, ohne dass etwas erreicht oder verändert wurde", hat Horner wenig Hoffnung auf eine Regeländerung.

Der Instanzenzug der Formel 1 sieht vor, dass zunächst die Strategiegruppe, in der die sechs besten Teams sowie Bernie Ecclestone und FIA-Boss Jean Todt vertreten sind, einer Regeländerung zustimmen muss. Dann ist die F1 Kommission am Zug, in der alle Teams eine Stimme haben, neben Ecclestone und Todt aber auch Pirelli, Promoter und Sponsoren vertreten sind. Gibt es auch hier grünes Licht, ist der FIA Weltrat an der Reihe, das neue Reglement abzusegnen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Instanzen handelt es sich dabei zumeist nur um eine Formalität.