In China hat Nico Rosberg einen wichtigen Konkurrenten im Kampf um die Pole Position weniger. Teamkollege Lewis Hamilton startet aufgrund einer Strafversetzung um fünf Positionen nach einem Getriebewechsel bestenfalls von Platz sechs.

Rosberg hat damit bessere Chancen, die erste Pole in dieser Saison einzufahren - an dem Ort, wo ihm 2012 seine allererste Pole Position gelang. 21 weitere sind seitdem hinzugekommen, allerdings schaffte es Rosberg nicht, ein weiteres Mal in China von Startplatz 1 ins Rennen zu gehen.

Doch selbst wenn er im Qualifying von Shanghai der Schnellste sein sollte, rechnet Rosberg nicht mit einem Sonntagsspaziergang zum Sieg. Er habe von der Strafe gegen seinen Teamkollegen Notiz genommen, erklärte er am Donnerstag in Shanghai.

Das habe jedoch nichts an seiner Herangehensweise geändert. "Denn auch ein Hamilton, der von Platz sechs startet, wird um den Sieg kämpfen und das wissen wir. In dieser Hinsicht ändert sich also nicht viel für mich", erklärte Rosberg und konterte damit die Stichelei Hamiltons ("Es wird für Nico sicherlich ein einfaches Wochenende").

"Ich bin immer noch voll fokussiert und nehme nichts als gegeben an, denn es geht nicht nur um ihn, sondern es gibt auch noch die Ferraris, die noch überhaupt nicht gezeigt haben, was sie alles können. Das dürfen wir nicht vergessen", mahnte der Mercedes-Pilot.

"Es steckt noch viel mehr in ihnen, weil sie zwei so chaotische erste Rennen hatten." Rosberg ist sogar der Ansicht, dass es für Ferrari kaum hätte schlimmer laufen können - trotz zweier Podestplätze.

Auch seine fünf Siege in Serie - vom Mexiko Grand Prix bis zum letzten Rennen in Bahrain - bringen Rosberg nicht dazu, von einem Lauf zu sprechen und sich bessere Chancen auszurechnen. "Wir haben gerade einmal zwei Rennen der längsten Formel-1-Saison mit 21 Rennen hinter uns. Daher kommen mir solche Gedanken nicht", betonte er.

Rosberg kommt zudem nicht auf die Idee, Hamilton aufgrund der Schlagzeilen, die er abseits der Rennstrecke macht, zu unterschätzen. Er sieht in ihm nach wie vor einen harten Gegner. "Ja, ich bin jetzt wirklich glücklich, wie es gelaufen ist, aber ich kämpfe mit Lewis Hamilton und wir alle wissen, wie schnell er ist und welche Erfolge er in den vergangenen zwei Jahren eingefahren hat. Das wird dieses Jahr nicht anders sein. Er ist im Innern genauso fokussiert und motiviert wie eh und je."