Nach einer enttäuschenden Saison 2016 scheint McLaren wieder im Mittelfeld zu sein und öfter aus eigener Kraft um Punkte kämpfen zu können. In Bahrain beendete Stoffel Vandoorne das Rennen auf dem zehnten Platz und ergatterte einen Punkt. In China steht für das Team aus Woking jetzt die nächste große Herausforderung bevor, doch das Team ist zuversichtlich, erneut in den Top-Ten zu landen.

Wer jedoch neben Jenson Button das Rennwochenende bestreitet ist noch nicht klar. Fernando Alonso muss noch auf die Erlaubnis der FIA-Ärzte warten. "Dennoch bereite ich mich ganz normal auf das Rennwochenende vor", erklärte Alonso, der in Australien mehrere Rippenbrüche erlitt. Stoffel Vandoorne würde sich mit Sicherheit über einen weiteren Einsatz freuen.

Das letzte Rennen: Stoffels fantastisches Debüt

Vandoorne fuhr in Bahrain in die Punkte, Foto: Sutton
Vandoorne fuhr in Bahrain in die Punkte, Foto: Sutton

Nach dem schweren Unfall in Australien wurde Fernando Alonso kurz vor dem Rennwochenende die Teilnahme durch die FIA-Ärzte untersagt. McLaren ersetzte den Spanier durch den Ersatzmann des Teams Stoffel Vandoorne. Nach einer vielversprechenenden Qualifikation und den Startplätzen 12 und 14 verlief das Rennen dann sehr unterschiedlich. Bereits in Runde sechs musste Jenson Button das Rennen wegen eines Problems mit der Power Unit aufgeben. Vandoorne zeigte hingegen das Potenzial des McLaren und fuhr bei seinem Debüt in die Punkte.

Die Neuerungen: Bessere Zuverlässigkeit

"Aus dem Problem an Jensons Power Unit haben wir gelernt und daher gehen wir nach China in der Hoffnung, dort noch mehr aus dem Paket herausholen zu können", erklärte McLarens Teamchef Eric Boullier. Außer einem neuen Verbrennungsmotor für Button gibt es jedoch keine neuen Teile in China. Vielmehr hat McLaren noch Wert darauf gelegt, die Standfestigkeit des Autos zu verbessern. "Wir sahen schon Verbesserungen in Bahrain", fügte Boullier hinzu. Allerdings dürfe das Team nichts als gegeben hinnehmen.

Die Erwartungen: Q2 das erneute Ziel

Ob Alonso in China starten darf ist noch unklar, Foto: Sutton
Ob Alonso in China starten darf ist noch unklar, Foto: Sutton

Jenson Button und Fernando Alonso zählen in China zu den besten Fahrern. Einzig Lewis Hamilton hat auf dem Shanghai International Circuit mehr Punkte als die beiden McLaren-Routiniers einfahren können. Allerdings spielt das Wetter auch eine große Rolle, wie Alonso erklärt: "Die Temperaturen schwanken stark und das Wetter dort ist sehr wechselhaft." Der Spanier hofft zudem in China endlich wieder an den Start gehen zu können. "Ich muss allerdings noch auf die finale Entscheidung der Ärzte warten", betonte Alonso.

Button ist dabei nicht ganz so sicher, dass es in China zählbares geben wird. "Es wird kein einfaches Rennen für uns. Es gibt hier zwei sehr lange Geraden. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr nicht so sehr leiden wie zuvor." Dafür muss jedoch vieles passen. "Wir müssen direkt am Freitag die Abstimmung im Bezug auf die Aerodynamik-Balance hinbekommen und die Reifenabnutzung immer weiter optimieren."

Die Statistik: McLaren beim China GP

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
McLaren 3 239 166806
Fernando Alonso 1 215 96648
Jenson Button 1 004 89409
Kein Team konnte in China bisher so viele Punkte holen wie McLaren, Foto: Sutton
Kein Team konnte in China bisher so viele Punkte holen wie McLaren, Foto: Sutton

McLaren in Shanghai: McLaren konnte in China zahlreiche Spitzenergebnisse einfahren. Den ersten Sieg für die Truppe aus Woking feierte Lewis Hamilton 2008. Drei Jahre später gelang es dem Briten diesen Triumph zu wiederholen, 2010 war hingegen Jenson Button erfolgreich. Neben den drei Siegen hält McLaren bei sechs weiteren Podiumsplatzierungen.

Fernando Alonso in Shanghai: Dem Sieg im Weltmeisterjahr 2005 ließ der damalige Renault-Pilot im darauffolgenden Jahr einen zweiten Platz folgen. Auch 2007 im McLaren landete er noch einmal auf Rang zwei, danach ging es jedoch vorerst bergab. Erst 2013 fand Alonso wieder zu alter Stärke zurück und gewann den Grand Prix zum zweiten Mal. 2014 belegte der Spanier überraschend den dritten Platz und bescherte Ferrari die ersten von nur zwei Podiumsplatzierungen in der gesamten Saison.

Jenson Button in Shanghai: Gleich bei der China-Premiere in der Saison 2004 schaffte Button in Diensten von Honda als Zweiter den Sprung auf das Podium. Fünf Jahre später wurde er in seinem Weltmeisterjahr für Brawn GP Dritter, ehe er 2010 für McLaren den Siegerpokal entgegennehmen durfte. Aus dem Jahr 2012 steht ein weiterer zweiter Rang zu Buche, zudem sah der routinierte Brite bislang immer das Ziel.

Die Prognose: Punkte

  • Alonso und Button die stärksten Fahrer hinter Hamilton in China
  • Vandoorne hat in Bahrain McLaren-Pace gezeigt
  • Neuer Motor für Button

Motorsport-Magazin.com meint: Auch wenn McLaren noch relativ pessimistisch ist, sollten Punkte für die britisch-japanische Truppe drin sein. Zum Einen sind Jenson Button und Fernando Alonso in China immer sehr erfolgreich gewesen und zum Anderen hat Stoffel Vandoorne in Bahrain gezeigt, dass der McLaren auch mit vielen Geraden konkurrenzfähig ist. In China wird sich zeigen, wie gut der neue Bolide wirklich ist.(Manuel Schulz)