Im Lager von Toro Rosso herrschte beim Saisonauftakt dicke Luft. Max Verstappen hing in Australien hinter seinem Teamkollegen Carlos Sainz fest und forderte den Kommandostand auf, dem Spanier mitzuteilen, dieser solle in vorbeilassen, da er schneller sei. Zur Teamorder kam es jedoch nicht, dafür zur Kollision zwischen den beiden Jungspunden, die zu einem Dreher Verstappens führte. Dieser war nach dem Rennen außer sich und beklagte, nicht vorbeigewinkt worden zu sein, was zu Lasten eines besseren Ergebnisses - Verstappen wurde nur Zehnter - gegangen sei.

Sainz selbst sieht auch knapp zwei Wochen nach dem Zwischenfall keinen Redebedarf, wie er im Vorfeld des Bahrain GP zu Protokoll gab. "Das Problem mit mir und Max ist, was habe ich falsch gemacht?", fragte der Spanier in die Journalistenrunde. "Ich habe nicht wirklich etwas mit ihm zu klären. Es ist mehr zwischen ihm und dem Team, um herauszufinden, was mit seiner Strategie oder seinen Boxenstopps los war. Er hat mich von hinten getroffen. Zum Glück ist uns beiden nichts passiert, denn dann hätte es ein bisschen anders ausgesehen."

Toro-Rosso-Piloten dürfen kämpfen

Bei Toro Rosso wurde im Winter die Devise ausgegeben, dass die Fahrer frei fahren und miteinander kämpfen dürfen, wenn sie auf denselben Reifen und der gleichen Strategie unterwegs sind. Nach dem Australien GP wurde diese Richtlinie von der Teamführung noch einmal unterstrichen. "Wenn wir nicht auf derselben Strategie sind und Max von hinten mit Supersoft kommt und ich auf Medium bin, wird es keinen Kampf mit ihm geben", bestätigte Sainz, dass er sich seinem Stallgefährten nicht um jeden Preis in den Weg stellen würde.

"Wir beide wissen, was von uns erwartet wird, was wir in den nächsten Rennen tun müssen - es wird hoffentlich keine Schwierigkeiten mehr geben", so der 21-Jährige weiter. "Aber wie ich sagte, ich hatte im letzten Rennen keine Probleme mit dem Team und auch nicht mit Max. Ehrlich, ich habe mit niemandem Probleme und denke, ich habe jeden Teil der Rennprozedur korrekt eingehalten."