Fernando Alonso und Jenson Button geben sich zum Auftakt des ersten Formel-1-Rennwochenendes 2016 betont optimistisch. Beide McLaren-Piloten loben die Fortschritte, die das Team über den Winter gemacht hat. Befragt nach dem Vergleich zum letzten Jahr sagt der Brite: "Ich liebe es, wir haben viel getestet, wir haben viel mehr Zuverlässigkeit. Wenn Du das hast, kannst Du die großen Dinge angehen. Wir sind glücklich, zu wissen, was wir haben."

Button will kein Ziel für Melbourne nennen

Damit wäre ein Problem des Vorjahrs eliminiert. Doch Alonso ist klar, dass das nicht reicht. "Das meiste ist gelöst. Wir vermissen aber immer noch etwas Performance. Wir sind nicht die Schnellsten, weder auf den Geraden noch in den Kurven. Wir müssen das Auto noch weiter entwickeln, besonders das Heck", sagt der Spanier. Ein Grund dafür sei auch die geringere Testzeit, die es vor dieser Saison gab. Im Vorfeld des Australien GP gab es bereits wieder Probleme am Auto.

Klar ist, dass McLaren die 2016 maximal mögliche Leistung des Motors noch nicht beim Saisonauftakt erreichen wird. "In Australien ist das Potential noch begrenzt. Wir sind noch nicht total glücklich. Aber wir haben dieses Jahr alle Zutaten, um die Entwicklung und die Rennen mehr zu genießen", glaubt Alonso. Button pflichtet bei: "Es ist noch ein langer Weg. Es ist noch im Werden."

In Sachen Ziele gibt sich Alonso etwas auskunftsfreudiger und konkreter. Als Button tippen soll, wie das Team in Melbourne abschneidet, beharrt er darauf, dass weder McLaren noch die anderen Rennställe wissen können, wo genau sie stehen. "Ich müsste absolut raten, wenn ich dazu jetzt etwas sagen wollte", gibt der 36-Jährige zu Protokoll.

McLaren-Pilot Jenson Button will sich nicht in die Karten schauen lassen, Foto: Sutton
McLaren-Pilot Jenson Button will sich nicht in die Karten schauen lassen, Foto: Sutton

Sein Teamkollege bekennt zunächst grinsend: "Wenn ich gewinnen würde, wäre ich wirklich überrascht. Wir sind definitiv noch nicht in der Position, um zu siegen", um später dann doch noch anzufügen: "Vielleicht können wir punkten." Generell hat Fernando Alonso einen genauen Plan, welche Ergebnisse er mit dem McLaren-Team noch erreichen möchte. "Ich weiß, dass wir eines Tages gewinnen werden. Ich weiß nicht, ob das kurz oder mittel oder lange dauert, aber ich weiß, dass McLaren und Honda eines Tages gewinnen werden."

Eine andere Zielsetzung komme für ihn auch gar nicht in Frage. "Für mich ist Platz drei wie Platz 15, denn Du gewinnst nicht. Von außen betrachtet ist das vielleicht anders, aber für mich ist es so. Für Fans ist sicher ein Podiumsplatz schöner, als in Q1 rauszufliegen. Für mich ist es das Gleiche." Wie nahe das Team einem Sieg schon in Australien kommen kann, weiß aber letztlich auch Alonso nicht. "Ich würde Sie anlügen, wenn ich Ihnen sagen würde, wo wir stehen", antwortet er auf die entsprechende Nachfrage.

Seiner Zeit bei Ferrari trauert der 34-Jährige in jedem Fall nicht nach. Schließlich könnte er in deren Auto 2016 wohl um den Titel mitfahren. "Ja, ich hatte einen Vertrag mit ihnen. Und wenn sie dieses Jahr gewinnen, dann hätte ich die Chance gehabt. Wenn ich so gut fahren würde wie der, der dann Champion wäre. Aber das ist alles ein großes 'Wenn'."