Für Manor ist Melbourne in mehrerlei Hinsicht eine Premiere. Das Team tritt mit neuem Namen an: Aus Manor Marussia wird Manor Racing. Mit dem MRT05 debütiert ein vollkommen neues Auto mit neuem Motor von Mercedes im Heck. Bei den Ingenieuren wie bei den Fahrern finden sich zahlreiche neue Gesichter. Pascal Wehrlein und Rio Haryanto debütieren nicht nur für Manor, sondern bestreiten überhaupt ihr allererstes Formel-1-Rennen. Und nicht zuletzt präsentiert sich der Bolide in einer neuen Lackierung.

Die Erwartungen: Abwarten bis zum Qualifying

Ein Rennen der Premieren also für Manor. Doch das Team und die Fahrer fühlen sich nach den Testfahrten bestens vorbereitet. Von der Rennsimulation bis zum Boxenstopp-Training konnte alles in den acht Testtagen in Barcelona untergebracht werden. Mit Prognosen ist Manor dennoch vorsichtig. "Ich werde mein Bestes geben und das ist alles, was ich tun kann", sagte Wehrlein. "Es ist zu früh, um irgendwelche Vorhersagen zu treffen. Wir müssen abwarten, wo das Auto im Qualifying liegt."

Auch Renndirektor Dave Ryan will zumindest den Trainingsfreitag abwarten und es Tag für Tag angehen. "Wir wissen, dass wir in jedem Bereich eine Verbesserung zum 2015er Auto erzielt haben - das ist also der Startpunkt. Aber wir wissen auch, dass wir uns, was die Abläufe im Team angeht, verbessern müssen", sagte er.

Haryanto stattete während der Testfahrten dem Kiesbett einen Besuch ab, Foto: Sutton
Haryanto stattete während der Testfahrten dem Kiesbett einen Besuch ab, Foto: Sutton

Die Statistik: Manor beim Australien GP

Manor in Melbourne: Das beste Ergebnis des damals noch unter dem Namen Marussia antretenden britischen Teams stammt aus der Saison 2014, als Max Chilton den 13. Platz belegte. Im Vorjahr war Manor beim Saisonauftakt in Australien zwar vor Ort, konnte wegen Softwareproblemen aber nicht am Rennen teilnehmen.

Die Prognose: Positiv, aber mit Fragezeichen

  • Der Mercedes-Motor allein sollte einen Leistungssprung ermöglichen
  • MRT05 komplett neues Auto, nicht nur eine Evolution
  • Kleines Fragezeichen bei der Zuverlässigkeit
  • Haryanto konnte bei den Testfahrten noch nicht überzeugen

Motorsport-Magazin.com meint: Manor reist sicherlich mit deutlich besseren Vorzeichen an als im Vorjahr. Für Euphorie ist es aber noch zu früh, denn das Team kam bei den Testfahrten in Barcelona nur auf zehn Runden mehr als Newcomer Haas. Das ist weder für das Auto noch für die beiden Rookie-Fahrer viel. Das Team versichert auf der einen Seite, dass alles geübt wurde, räumt auf der anderen Seite aber Nachholbedarf bei den Abläufen ein. Technische Defekte, Pannen bei den Boxenstopps oder Strategiefehler sind damit relativ wahrscheinlich. (Annika Kläsener)