Die meisten Formel-1-Fahrer bereiten sich mit Bike-Touren entlang der australischen Küste, Jogging am Strand und Anpassung an die Zeitzone auf den F1-Saisonauftakt in Melbourne vor. Ganz anders der Weltmeister. Lewis Hamilton stimmt sich - ganz seinem schillernden Lifestyle gemäß - auf besondere Art auf die neue Formel-1-Saison ein: mit einem bizarren Privat-Trip ins Nachbarland Neuseeland, inklusive Polizei-Ermittlungen und Krach in einem Kasino ...

Nicht nur auf Twitter, Facebook und Instagram begleitet der Champion seinen Abstecher ans andere Ende der Welt. Seine Fans lässt Hamilton auch mit regelmäßigen Snapchat-Updates teilhaben. Alles beginnt noch ganz gewöhnlich. Mit einem Foto der Skyline der neuseeländischen Hauptstadt Auckland begrüßt Kurzurlauber das Land der Hobbits. "Ich bin so gespannt, diesen wunderschönen Ort zu sehen", schwärmt Hamilton.

Hamilton-Aufreger 1: Das Kasino-Missverständnis

Schon kurz darauf folgt der erste Aufreger: Krach im Kasino! "Geht niemals ins Sky City Casino in Auckland, sie haben mich wir Dreck behandelt. Kann nicht glauben, wie unhöflich sie waren. Schlechteste Kasino-Erfahrung ever!", twittert ein offensichtlich vor Wut schäumender Hamilton. Große Aufmerksamkeit der neuseeländischen Presse ist ihm sicher.

Das Kasino entschuldigt sich bei Hamilton, kurze Zeit später ist sein Tweet gelöscht. Ohne explizite Aufforderung, heißt es. Es soll sich ohnehin nur um ein Missverständnis der örtlichen Kasino-Regularien gehandelt haben. Was genau passiert ist, bleibt aber schleierhaft. Verboten sind in dem Kasino jedenfalls beliebte Hamilton-Accessoires wie Sonnenbrille, Kappen und Handys am Tisch.

Hamilton-Aufreger 2: Angebliches Video-Selfie bei Harley-Tour

Doch damit nicht genug. Kurz darauf geht eine noch größere Welle durch die örtliche Medienlandschaft. Dafür sorgt ein Snapchat-Video einer Tour Hamiltons mit einer gemieteten Harley Davidson über den neuseeländischen Motorway. Handys am Steuer sind immerhin auch in Neuseeland verboten. Genau deshalb ermittelt die Polizei gegen den Weltmeister, will prüfen, ob er sich durch das vermeintliche Selfie eines Verkehrsdelikts schuldig gemacht hat.

Es wäre nicht das erste Mal für den Briten. 2007 kassierte Hamilton ein einmonatiges Fahrverbot in Frankreich wegen zu schnellen Fahrens, 2009 zahlte er nach einem Burnout auf einer viel befahrenen Straße in Melbourne 500 australische Dollar Strafe. Erst Ende 2015 kam für Hamilton ein Unfall in seinem Pagani Zonda in Monaco hinzu. "Das Ergebnis wilden Feierns und nicht viel Erholung für eineinhalb Wochen", erklärte Hamilton im November.

Aber zurück zum Handy-Fall in Neuseeland: Erhärtet habe sich der Verdacht nicht, teilt die Behörde schnell mit. Die Auswertung des Video-Materials habe keinen zweifelsfreien und eindeutigen Beweis erbracht, dass Hamilton selbst während der Fahrt mit dem Mobiltelefon hantiert habe, teilt die Polizei in einer Stellungnahme mit. Es habe genauso gut am Motorrad befestigt sein können. Die Ermittlungen sind damit eingestellt. Grundsätzlich nehme man das Thema jedoch sehr ernst, stellt die Polizei klar.

Durchatmen also für Lewis Hamilton, um sage und schreibe 80 Dollar Strafe noch einmal geradeso herumgekommen. Viel Wirbel, aber am Ende wieder alles gut. Das macht er mit mit einem weiteren Skyline-Schnappschuss deutlich. "Danke, dass ich da sein durfte Auckland - auch wenn es viel zu kurz war. I'll be back", twittert Hamilton in bester Terminator-Manier zum Abschied Richtung Australien - dort hatte ihm im vergangenen Jahr ja immerhin Arnold Schwarzenegger die Siegertrophäe überreicht.