Nach drei katastrophalen Nullnummern in Melbourne, Sepang und Sakhir meldeten sich British American Racing und Jenson Button beim Europaauftakt in Imola mit einem Ausrufezeichen zurück. Neben den Weißen mischten aber auch die Roten aus Maranello wieder vorne mit, was ein packendes Rennwochenende verspricht.

Der Rundengeiz. Der bekannte Rundengeiz übertrug sich heute in eine gelb-blaue Gestalt. Denn während Ferrari überraschend 'viele' Runden drehte und auch Jenson Button und Takuma Sato nur von den Freitagstester in den Rundenanzahlen überflügelt wurden, hielt sich Fernando Alonso auch in der zweiten Session mehr als nur zurück. Allerdings sind wir von den Franzosen schon aus dem letzten Jahr eine zurückhaltende Art am Freitag gewohnt.

Die Zwischenfälle. Die beiden spektakulärsten Zwischenfälle der zweiten 60 Minutensession hatten Ralf Schumacher, der sich in seinem TF105 drehte, sowie Jordan-Tester Robert Doornbos zu verbuchen. Letzterer rodelte durch das Kiesbett und schlug zudem mit seinem Frontflügel an der Streckenbarriere an, was ihm eine Boxenheimkehr mit herabhängendem Flügelwerk einbrachte.

Die Motoren. Die V10-Herzen in den Boliden heilten derweil besser als der gelbe Frontflügel des Niederländers, weshalb es bislang noch keinen Grund zur Besorgnis gibt.

Die Reifen. An der Reifenfront bewiesen die beiden Ferrari-Piloten, dass Bridgestone in den kühleren europäischen Gefilden die Malaysia-Schwäche überwunden hat. Bei Toyota könnte unterdessen ein Rückfall in das alte Temperaturproblem bei den Hinterreifen zu befürchten sein.

Die Platzierungen. Die Spitzenposition blieb auch im zweiten freien Training unverändert: McLaren-Tester Pedro de la Rosa fuhr mit Abstand auf Rang 1. Dahinter rangierten sich der starke Jenson Button und der Finne Kimi Räikkönen ein. Bester Toyota-Mann war derweil Ricardo Zonta auf vier. Der nur zehn Runden lang aktive Fernando Alonso sicherte sich auf Anhieb Platz fünf vor dem Ferrari-Duo Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Die Top10 komplettierten Alex Wurz, Giancarlo Fisichella und Takuma Sato. Knapp außerhalb der besten Zehn landeten die beiden Sauber sowie Jarno Trulli, Nick Heidfeld und Ralf Schumacher.

Die Analyse. Zwar weißt Jenson Button im wieder belebten 007 eine gute halbe Sekunde Rückstand auf Pedro de la Rosa auf, doch ist dieser als Freitagstester auch mit Vorsicht zu genießen. Entsprechend eng präsentiert sich das Feld von Button bis Sato. Neben McLaren, Renault und Ferrari muss also auch mit British American Racing gerechnet werden - jedenfalls so lange sie heute nicht mit allzu leeren Tanks geblufft haben. Bei Williams muss derzeit ein ähnlicher Sprung erfolgen, wie er am letzten Rennwochenende vom Freitag auf den Samstag erfolgte. Ansonsten könnten die Punkteränge anderweitig vergeben sein.