Unverhofft kommt oft. Eigentlich hatte Pastor Maldonado sein Cockpit bei Renault für die Formel-1-Saison sicher, doch finanzielle Probleme seines Sponsors PDVSA machten dem Venezolaner einen Strich durch die Rechnung. Anstelle von Maldonado wird nun Kevin Magnussen für das französische Werksteam an den Start gehen, der sein Engagement noch gar nicht so recht fassen kann. "Es ist ein unglaubliches Gefühl und bedeutet mir so viel", sagte der Däne am Rande der Renault-Präsentation in Paris.

Magnussen bestritt die Saison 2014 für McLaren und schaffte bei seinem allerersten Rennen den Sprung auf das Podium. Trotzdem musste der Däne 2015 als Simulatorfahrer in die zweite Reihe zurücktreten, ehe sich McLaren im Herbst schlussendlich von ihm trennte. "Es ist nicht nur ein Formel-1-Cockpit, es ist ein Top-Cockpit", schwärmte er von seinem neuen Arbeitgeber. "Renault wird in Zukunft um Weltmeisterschaften kämpfen. Es wird vielleicht eine Aufbauphase geben, aber sie sind hier, um zu gewinnen, und das ist ein Ziel, das ich teile."

Ende der Formel-1-Karriere drohte

Vor allem das vergangene Jahr, in dem Magnussen nur ein Rennen, den Saisonauftakt in Australien, bestritt, weil er dort den verletzten Fernando Alonso ersetzte, war für den 23-Jährigen eine harte Prüfung. "Es war charakterbildend", gab er zu. "Seit ich sechs war, bin ich jedes Jahr Rennen gefahren. Zuschauen zu müssen war sicherlich nicht Teil meines Plans." Nachsatz: "Zwei Jahre weg wären das Ende gewesen. Wenn du Weltmeister bist, kommst du vielleicht zurück, aber in meiner Situation wäre das das Ende meiner Formel-1-Karriere gewesen."

Seinen Vertrag unterschrieb Magnussen erst einen Tag vor dem Renault-Launch, die Gespräche mit dem französischen Autobauer liefen jedoch deutlich länger. "Es gab Kontakt als es bezüglich der Lotus-Übernahme ernst wurde, dann wurde es aber ruhig", verriet der Däne. "Dann, zu Beginn des Jahres, hatten wir wieder Kontakt. Es hat eine Weile gedauert. Ich habe lange gewartet, es war ein Auf und Ab, aber schlussendlich hat es geklappt."

Magnussen will seinen Wert beweisen

Nach der Trennung von McLaren will Magnussen jetzt bei Renault durchstarten und all jene, die an ihm zweifelten, eines Besseren belehren. "Nach einem ganzen Jahr, das ich weg war, bin ich extrem motiviert. Ich bin an so vielen Wochenenden während der Rennen auf der Seite gesessen und hungrig, zurückzukommen und meinen Wert zu beweisen."

Die erste Chance, einen guten Eindruck zu hinterlassen, bietet sich für Magnussen bei den Testfahrten Ende Februar und Anfang März in Barcelona. Zum ersten Mal um Punkte geht es am 20. März beim Saisonauftakt in Australien.