Wie Teamchef Franz Tost geht auch Technikdirektor James Key davon aus, dass Toro Rosso seinen Boliden rechtzeitig zu den Testfahrten in Barcelona fertig bekommt. Allerdings zeigte auch er auf, welche Folgen der späte Wechsel zu Ferrari-Motoren mit sich brachte. "Wir mussten das Heck des Chassis komplett überarbeiten", offenbarte er gegenüber Autosprint. Den Platz für die Power Unit zu schaffen, sei jedoch das einzige ernste Problem gewesen. Im Vergleich zum Renault-Motor seien nicht nur die Abmessungen, sondern unter anderem auch das Kühlsystem anders.

"Die Verzögerung beim Motorenvertrag stellte sich letzten Endes als weniger dramatisch heraus, als sie hätte sein können", stellte Key jedoch klar. Ebenso wie Tost macht er sich keine Sorgen darüber, mit einer Vorjahres-Power-Unit an den Start zu gehen. Toro Rosso werde die Software anpassen können. Ohnehin ist der Motor eine deutliche Verbesserung. "2015 war unser Chassis ziemlich effektiv und unser Hauptproblem war auf die Power Unit bezogen. Erst jetzt, wo wir die Charakteristiken des Ferrari-Motors kennen, realisieren wir, wie weit wir in dieser Hinsicht zurücklagen."

Key erwartet jedoch nicht nur vom Motor ein anderes Niveau, sondern auch von seinen Fahrern. Max Verstappen und Carlos Sainz hätten 2015 einen großartigen Job gemacht, sich jedoch auch einige Fehler geleistet, erklärte er. "Das war bei Rookies verständlich, aber nun erwarte ich weitere Fortschritte von ihnen und keine Entschuldigungen", sagte er.

"Unsere Erwartungen sind hoch und jeder versteht, dass wir bessere Ergebnisse erzielen müssen. Wir können nicht mit Williams kämpfen, aber mit Force India. Letztes Jahr stand Sergio Perez auf dem Podium. Schauen wir mal, ob wir das egalisieren können." Bislang steht nur ein einziger Podestplatz in der Vita von Toro Rosso, nämlich der Sieg von Sebastian Vettel 2008 in Monza.

Wie im Vorjahr lautet das Ziel Rang fünf bei den Herstellern. Diese Vorgabe verfehlte Toro Rosso trotz einiger Glanzpunkte im Laufe der Saison deutlich. Force India war auf Platz fünf 69 Punkte entfernt. An einem Mangel an Einsatz der beiden Piloten lag es nicht, denn diese verbuchten die meisten Überholmanöver im gesamten Feld. Allerdings hatte Toro Rosso zahlreiche technische Defekte zu verzeichnen.