Die Fahrer

Der Fahrermarkt in der Formel 1 bewegte sich im Vorfeld der Saison 2016 so wenig wie lange nicht. Trotz zahlreicher Spekulationen in der ersten Jahreshälfte - insbesondere um eine Ablösung Kimi Räikkönens bei Ferrari durch Williams-Pilot Valtteri Bottas - blieben unter dem Strich die meisten Gespanne erhalten. Auch bei Ferrari, die noch vor der Sommerpause mit dem Iceman verlängerten. Insgesamt bleiben gleich acht Fahrerduos unverändert.

Grosjean wechselt von Lotus zu Haas, Foto: Sutton
Grosjean wechselt von Lotus zu Haas, Foto: Sutton

Damit beschränken sich die Wechsel auf Romain Grosjean, der Lotus in Richtung des neuen Haas F1 Teams verlässt und Jolyon Palmer, der vom Freitagsfahrer aufsteigt und den Platz des Franzosen übernimmt - allerdings nicht mehr bei Lotus, sondern Renault, die das Team gekauft haben (siehe unten). Haas vertraut an der Seite Grosjeans unterdessen auf den bisherigen Ferrar-Testfahrer Esteban Gutierrez.

Bei Manor Marussia sind beide Cockpits weiterhin offen. Auf der Kandiatenliste stehen die bisherigen Alexander Rossi, Will Stevens, Roberto Merhi, aber auch Pascal Wehrlein und Kevin Magnussen. Den Zuschlag dürften am Ende jedoch die Piloten mit der größten Sponsorenmitgift erhalten. Mindestens 15 Millionen Euro werden hier veranschlagt.

Das Fahrerfeld für die Formel-1-Saison 2016

Team Fahrer 1 Fahrer 2
MercedesLewis HamiltonNico Rosberg
Red BullDaniel RicciardoDaniil Kvyat
WilliamsValtteri BottasFelipe Massa
FerrariSebastian VettelKimi Räikkönen
McLarenFernando AlonsoJenson Button
Force IndiaSergio PerezNico Hülkenberg
Toro RossoMax VerstappenCarlos Sainz
RenaultPastor MaldonadoJolyon Palmer
Manor
SauberMarcus EricssonFelipe Nasr
HaasRomain Grosjean Esteban Gutierrez

Die Teams

Anders als üblich spielte sich die Silly Season 2015 nicht auf dem Fahrermarkt ab, sondern bei den Teams. Nach einem schier endlos erscheinenden Verhandlungsmarathon, mit Schritten vor und zurück im Wechsel, kristallisierte sich kurz nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi schließlich final heraus, mit welchem Line-up die Formel 1 2016 auffährt.

Für Mercedes ändert sich nur wenig. Einzige Neuerung: 2016 beenden die Silberpfeile nach nur einer Saison die Zusammenarbeit mit Lotus. Stattdessen liefern sie ihre Weltmeister-Aggregate ab sofort an die Hinterbänkler von Manor. Hintergrund ist die Übernahme des Lotus-Rennstalls durch Renault, das 2016 wieder als Werksteam antreten und somit auf eigene Power Units zurückgreifen wird.

Gleichzeitig beliefern die Franzosen Red Bull doch weiter mit Motoren, auch wenn diese formal unter der Marke TAG-Heuer firmieren werden. Der Nachwuchsrennstall Toro Rosso hingegen stellt um und fährt ab 2016 mit Vorjahresaggregaten Ferraris - eine Neuauflage des Abkommens zwischen den beiden Scuderias. Schon zwischen 2007 und 2013 war Toro Rosso mit Motoren aus Maranello unterwegs gewesen.

Noch dazu unterstützt Ferrari das 2016 neue US-amerikanische Haas F1 Team - nicht nur mit Power Units, sondern auch mit weiterem Know-how sowie Infrastrukturen. Williams supportet unterdessen Manor. Während Mercedes die Power Unit liefert kümmert sich die Mannschaft aus Grove insbesondere um Getriebe und technische Hilfe für den Rennstall am Ende des Feldes.

Im Mittelfeld bleibt für Force India alles beim Alten - doch kein Abkommen mit Aston Martin. Auch bei Sauber und McLaren steht in puncto Teamaufstellung die Konstanz im Fokus.

Der Rennkalender

2016 wird die längste Formel-1-Saison seit Bestehen der Königsklasse. Insgesamt 21 Rennwochenenden werden Teams und Fahrer bewältigt haben wenn am 27. November in Abu Dhabi die letzte Zielflagge des Jahres fällt. Doch die Saison startet spät. Nach nur zwei viertägigen Wintertestfahrten - vom 22. - 25. Februar und 01. - 04. März in Barcelona - steigt der Saisonauftakt am 20. März im Albert Park zu Melbourne.

Baku ist 2016 neu im Kalender, Foto: Sutton
Baku ist 2016 neu im Kalender, Foto: Sutton

Entsprechend komprimiert fällt der Rennkalender aus. Noch dazu erscheint manches Back-to-back-Wochenende in Sachen Logistik gewagt, etwa der Trip von Kanada zum neuen Austragungsort des Europa GP in Baku, Aserbaidschan Mitte Juni. Dessen Terminkollision mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde auch in der jüngsten Revision des Kalenders nicht beseitigt. Allerdings versichert die FIA, dass der Zieleinlauf an der Sarthe nicht mit dem F1-Rennen auf dem neuen Stadtkurs zusammenfallen wird. Dennoch in der Vergangheit Gründe genug für Klagen über den Kalender.

Gleich auf Kanada/Aserbaidschan folgen mit Österreich/Großbritannien und Ungarn/Deutschland zwei weitere Back-to-back-GP. Das Rennen und Deutschland steigt diesmal sicher - 2016 ist nach der bitteren Absage auf dem Nürburgring 2015 wieder Hockenheim an der Reihe.

2015 kehrt die Formel 1 zurück nach Deutschland, Foto: Hockenheimring GmbH
2015 kehrt die Formel 1 zurück nach Deutschland, Foto: Hockenheimring GmbH

Nach der - nach kurzen Diskussionen nun doch wieder vierwöchigen - Sommerpause verabschiedet sich die Formel 1 mit den nächsten Doppel Belgien/Italien aus Europa. Diesmal endgültig - auch vor all jene, die Russland zu Europa zählen mögen. Denn der Russland GP ist im Rennkalender weit nach vorne gewandert. In Sochi findet 2016 der vierte Saisonlauf statt. Dafür gastiert die Formel 1 erst Anfang Oktober in Malaysia. So möchte man den lokalen Witterungsbedinungen besser gerecht werden. Dass Malaysia allerdings nicht back-to-back mit dem unmittelbar zuvor ausgetragenen Singapur GP läuft, wirkt angesichts der geografischen Nähe seltsam. Bei den USA und Mexiko wenig später klappt das auch.

Unsicherheit herrscht allerdings noch darüber, ob der US GP überhaupt stattfinden wird. Sollte die neue texanische Regierung kein Einsehen haben und die ursprünglich vereinbarten Subventionen tatsächlich nicht beibehalten, sieht es schlecht für das Rennen aus. Klarheit besteht hingegen darüber, dass es während der Saison keine Testfahrten mehr geben wird. Einzig sechs maximal zweitägige spezielle Reifentests sind potentiell gestattet.

Der finale Kalender für die Formel-1-Saison 2016

Datum Grand Prix Ort
20. MärzAustralien GPMelbourne
3. AprilBahrain GPSakhir
17. AprilChina GPShanghai
01. MaiRussland GPSochi
15. MaiSpanien GPBarcelona
29. MaiMonaco GPMonte Carlo
12. JuniKanada GPMontreal
19. JuniEuropa GPBaku
03. JuliÖsterreich GPSpielberg
10. JuliGroßbritannien GPSilverstone
24. JuliUngarn GPBudapest
31. JuliDeutschland GPHockenheim
28. AugustBelgien GPSpa-Francorchamps
04. SeptemberItalien GPMonza
18. SeptemberSingapur GPMarina Bay
02. OktoberMalaysia GPSepang
09. OktoberJapan GPSuzuka
23. OktoberUSA GPAustin
30. OktoberMexiko GPMexico City
13. NovemberBrasilien GPSao Paulo
27. NovemberAbu Dhabi GPYas Marina

Testfahrten:
22. - 25. Februar: Barcelona
01. - 04. März: Barcelona

Die Regeln

Einen ausführlichen Artikel zu den Änderungen im technischen und sportlichen Reglement für die Saison 2016 lesen am zweiten Januar auf Motorsport-Magazin.com.