Das Management von Fernando Alonso hat auf neue Aussagen des Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne über die im Vergleich zu Sebastian Vettel mangelnde Begeisterung und Identifikation des Spaniers mit Ferrari reagiert - fast ausschließlich mit verbalen Samthandschuhen.

"Ich freue mich für Marchionne, dass Ferrari wieder konkurrenzfähig und stark ist - da sind wir alle glücklich. Ich denke, dass es Fernando sein wird, an den sich die Leute in 20 Jahren mehr erinnern als an viele andere in Maranello. Ferrari erzählt viel, aber sie sind noch immer in unseren Herzen", zitieren spanische Medien Alonso-Manager Luis Garcia Abad. "Wir haben weiter viele Freunde in Maranello, die wissen, dass wir nur das Beste für Ferrari wollen. Und im Geist der Weihnacht gibt es keine Kontroverse - schöne Feiertage den Roten!"

Zuvor hatte Marchionne bei der Weihnachtsfeier Ferraris in Maranello gesagt: "Vettel ist fantastisch. Letzten Samstag hat er hier in Maranello vor unseren 1200 Leuten eine Rede gehalten - komplett auf Italienisch. Es war unglaublich. Ich kann sagen, dass er in nur einem Jahr mehr zu einem Ferrarista geworden ist, als es Alonso in fünf Jahren geschafft hat."

Auch Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo verteidigt Alonso, Foto: Sutton
Auch Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo verteidigt Alonso, Foto: Sutton

Montezemolo wirbt für Verständnis mit Alonso

Während die Antwort aus dem Alonso-Lager also harmlos ausgefallen ist, zu den Vorwürfen nicht einmal konkret Bezug nimmt, fasst Marchionnes Vorgänger bei Ferrari deutlich konkreter. "Alonso wäre mehr 'Ferrarista' gewesen, wenn wir es geschafft hätten 2010 die WM zu gewinnen, als es für uns leichter war zu siegen als sie zu verlieren. Wenn du zwei Mal binnen drei Jahren die WM im letzten Rennen verlierst, denke ich, dass man diese Dinge verstehen sollte", wirbt Luca di Montezemolo in der italienischen "Autosprint" für Verständis mit Alonso.

Auch Kimi Räikkönen hatte sich kürzlich über die Unterschiede zwischen der Zusammenarbeit mit Alonso und Vettel geäußert. "Es ist natürlich schöner für die Fahrer, wenn sie miteinander sprechen und zusammen arbeiten können. Für das Team ist es eine ziemlich große Erleichterung und auch ein Vorteil, dass es keine Geheimhaltung oder Politik gibt", sagte Räikkönen finnischen Medien. "Ich denke, das Team ist viel enger zusammengerückt und wir arbeiten besser zusammen. All die Veränderungen nach dem vergangenen Jahr waren richtige Entscheidungen und sind in die richtige Richtung gegangen", ergänze der Finne gegenüber Motorsport-Magazin.com.