Es war eine Debüt-Saison zum Vergessen. Noch bei der Präsentation des neuen McLaren-Boliden für die Saison 2015 wurde an große Errungenschaften und Namen wie Ayrton Senna oder Alain Prost erinnert. Die Erinnerungen an Jahre wie 1988, als die Kombination aus McLaren und Honda 15 von 16 Rennen gewann und am Ende überlegen Fahrer- und Hersteller-WM gewann, wurden immer wieder gern ins Zentrum des Interesses gerückt.

Daran sollte angeknüpft werden - wenn auch vielleicht nicht bereits in der ersten Saison. Doch all diese Vergleiche und Flashbacks kamen auf McLaren zurück wie ein kaltes und dunkles Echo. Denn statt Achtungserfolgen ging es für die Mannschaft aus Woking stets nur um die goldene Ananas. Das soll aber selbstverständlich nicht so bleiben, wie Ron Dennis mit Nachdruck deutlich machte.

McLaren war 2015 oft auf dem falschen Weg, Foto: Sutton
McLaren war 2015 oft auf dem falschen Weg, Foto: Sutton

"Wir wissen, was wir zu tun haben, um die Dinge zu wenden. Und während ich das sage, arbeiten wir Tag und Nacht, um genau das zu tun", erklärte der Brite der offiziellen Formel-1-Homepage. "Sagen wir es so: Wenn Sie das McLaren Technology Centre am Samstag oder Sonntag in diesem Winter besuchen, werden sie nur schwer einen Parkplatz finden."

Das heißt Überstunden für die Mitarbeiter, denn eine weitere Seuchensaison wie 2015 kann sich McLaren nicht leisten. Positive Anzeichen für den Aufschwung lieferte Fernando Alonso in Abu Dhabi. In den letzten fünf Runden des Rennens ließ die Mannschaft den Spanier mit Vollgas um den Kurs fahren und dieser erzielte drei Runden vor dem Ende eine 1:44.550. Damit blieb er lediglich 0,279 Sekunden hinter der absoluten Bestzeit des Rennens von Lewis Hamilton im Mercedes zurück. Ein Wehrmutstropfen bei diesem Vergleich: Hamilton setzte seine Bestzeit in Runde 44 mit deutlich mehr Benzin an Bord. Als Alonso schließlich seine schnellsten Umläufe im McLaren zeigte, bestand für keines der Top-Teams an der Spitze mehr die Notwendigkeit Druck zu machen.

Für Dennis ist aber klar: Alle Zutaten für eine Kehrtwende sind vorhanden. "Unser Chassis ist sehr gut und alle Daten belegen das", sagte der Brite. Auf Kursen wie dem Hungaroring, auf dem Motorenleistung in den Hintergrund tritt, hat das Team dies mit den Rängen fünf und neun für Fernando Alonso und Jenson Button tatsächlich unter Beweis gestellt. Zudem ist Dennis überzeugt, das beste Fahreraufgebaut auf dem Markt zu haben.

McLaren kämpft gegen die Schatten von 2015, Foto: Sutton
McLaren kämpft gegen die Schatten von 2015, Foto: Sutton

Ferrari glaubt an McLaren-Fortschritt

Wie Dennis, sieht auch die Konkurrenz McLaren in Zukunft deutlich stärker aufgestellt. Für Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene wird es 2016 dank stabilem Reglement keine großen Überraschungen geben - mit einer Ausnahme. "Aber sicherlich werden wir einen konkurrenzfähigeren McLaren sehen, denn Honda sollte man niemals unterschätzen", erklärte der Italiener auf der traditionellen Weihnachtsfeier des Teams in Maranello. "Ich denke, dass es definitiv eine deutlich interessantere Weltmeisterschaft als die abgelaufene werden wird."